Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Mobile Diabetes-Beratung tourt durch den Nordosten

Dienstag, 26. Mai 2015 – Autor: Cornelia Wanke
Eine Diabetesberatung auf Rädern haben kürzlich diabetesDE und die Deutsche Diabetes-Hilfe in Nord- und Ostdeutschland gestartet. Gerade für diese Region scheint Aufklärung dringend geboten – zeigen doch Zahlen der AOK Nordost, dass es hier durchschnittlich viele Diabetiker gibt.

Hohe Dunkelziffer im Nordosten? Davon gehen Experten aus! – Foto: Andrey Popov

Anlässlich des Tourstarts des Spendenprojektes habe die AOK Nordost aktuelle Zahlen zur Diabetes-Prävalenz vorgestellt, heißt es in einer Pressemitteilung von diabetesDE. Die AOK untersuchte demnach die Häufigkeit der Stoffwechselerkrankung ihrer Versicherten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. Am häufigsten erkranken nach Angaben der AOK Menschen in Mecklenburg-Vorpommern an Diabetes Typ 1 oder Typ 2. 

Diabetes: Laut Zahlen der AOK Nordost sind Menschen im Nordosten Deutschlands häufiger betroffen

Schätzungen zufolge leben in Deutschland etwa sechs Millionen Menschen mit Diabetes. Das entspricht acht Prozent der Bevölkerung. „Die Daten der AOK Nordost liegen für alle drei Bundesländer deutlich über diesen Schätzungen. Mecklenburg-Vorpommern führt die Statistik mit einer Häufigkeit von 13,53 Prozent Menschen, die an Diabetes Typ 1 oder Typ 2 leiden, an  -  gefolgt von Brandenburg mit 13,19 Prozent und 10,22 Prozent in Berlin. Der Durchschnitt liegt bei fast zwölf Prozent“, schreibt diabetesDE.

Diese bundeslandspezifischen Unterschiede würden sich zwar nur auf die Versicherten der AOK Nordost beziehen. „Sie lassen sich aber nicht auf unterschiedliche Alters- oder Geschlechtsstrukturen zurückführen. Diese Fehlerquelle hat die Krankenkasse in ihrer Auswertung durch Alters- und Geschlechtsstandardisierung auf die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland  berücksichtigt“, so diabetesDE.

Durch das Mobil sollen Menschen aufgespürt werden, die noch gar nichts von ihrer Diabetes-Erkrankung wissen

„Wir vermuten, dass vor allem in ländlichen Regionen Nord- und Ostdeutschlands gehäuft Diabetes auftritt“, erklärt Professor Dr. Thomas Danne, Vorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe aus Hannover. Deshalb habe man sich auch entschlossen, genau diese Regionen bei der Tour des Diabetes-Info-Mobils anzusteuern. Man sei sich sicher, auf der Tour viele Menschen mit Diabetes Typ 2 oder einer Vorstufe davon zu finden, die bisher noch nichts von ihrer Krankheit oder ihrem erhöhten Risiko wussten.

„Das vom Bundesgesundheitsministerium unterstützte Spendenprojekt ist eine gute Maßnahme, um aufzuklären und die vermutlich hohe Dunkelziffer der in Deutschland lebenden Menschen mit Diabetes Typ 2 zu reduzieren“, so Danne. Um der stetigen Zunahme der Menschen, die an der Volkskrankheit Diabetes leiden, wirkungsvoll entgegenzuwirken, bedürfe es allerdings mehr als eines Diabetes-Info-Mobils, so der Chefarzt am Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover. „Wir fordern einen Nationalen Diabetesplan für Deutschland, der unter anderem dafür sorgt, dass regionale Unterschiede im Auftreten der Krankheit und bei der Versorgung angemessen aufgefangen werden.“

Foto: Fotolia - apops

Weitere Nachrichten zum Thema Diabetes

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin