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Mittelmeer-Diät könnte Parkinson vorbeugen

Dienstag, 6. Juli 2021 – Autor:
Frauen, die sich zwischen 30 und 40 an eine Mittelmeer-Diät halten, haben ein geringeres Risiko, später an Parkinson zu erkranken. Das ergab eine schwedische Studie.
Die Mittelmeer-Küche könnte Parkinson vorbeugen

– Foto: Adobe Stock/sonyakamoz

Frauen, die sich zwischen 30 und 40 an eine mediterrane Diät halten, haben ein geringeres Risiko, später im Leben an Parkinson zu erkranken. Das ergab eine schwedische Studie. Sie wurde in der Fachzeitschrift Movement Disorders veröffentlicht.

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Krankheiten. Bei Parkinson zum Beispiel haben Studien gezeigt, dass Milchprodukte ein Risikofaktor für die Entstehung dieser neurologischen Erkrankung sein könnten.

Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Olivenöl

Die mediterrane Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Getreide, Fisch und ungesättigten Fetten wie Olivenöl ist und wenig Fleisch und Milchprodukte enthält, könnte Schutz vor neurodegenerativen Krankheiten und Krebs bieten.

Forscher des Karolinska Institutet in Stockholm führten eine große Studie durch, um zu beurteilen, ob die Einhaltung einer mediterranen Diät das Parkinson-Risiko für ältere Erwachsene senken kann. Sie werteten die Ernährungsgewohnheiten von 47.128 Frauen aus, die im Alter zwischen 29 und 49 Jahren an der Women’s Lifestyle and Health-Studie teilgenommen hatten.

Ernährungsgewohnheiten von über 40.000 Frauen

Diese Untersuchung, die von den 1990er bis 2000er Jahren durchgeführt wurde, hatte zum Ziel, festzustellen, ob eine mediterrane Ernährung die Gesamt- und Krebs-Sterblichkeit beeinflussen könnte.

In der aktuellen Karolinska-Studie wurden diese Frauen gebeten, sich an ihre Ernährungsgewohnheiten in den sechs Monaten vor der Aufnahme in die Studie zu erinnern. Sie füllten einen Fragebogen zur Häufigkeit von verwendeten Nahrungsmitteln aus, der eine Liste von 80 verschiedenen Nahrungsmitteln enthielt, die Teil der mediterranen Ernährung sind.

Ernährungsgewohnheit und Patientenregister abgeglichen

Die Einhaltung der Mittelmeerdiät wurde mit null (niedrigste Einhaltung) bis neun (höchste Einhaltung) bewertet. "Ernährungsgewohnheiten scheinen ein lebenslanges Verhalten zu sein und sind nicht sehr dynamisch", stellten die Forscher fest.

Die Wissenschaftler korrellierten die Ernährungsinformationen mit Daten aus dem Nationalen Patientenregister, um diejenigen zu identifizieren, bei denen während der mittleren Nachbeobachtungszeit von 10,9 Jahren Parkinson diagnostiziert wurde.

Mittelmeer-Diät könnte Parkinson vorbeugen

Die Frauen waren zu dem Zeitpunkt mindestens 50 Jahre alt, da dies ein übliches Anfangsalter für eine Parkinson-Diagnose ist. Bei insgesamt 101 Frauen wurde Parkinson diagnostiziert. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen mit hoher Einhaltung der mediterranen Diät (Kategorie sechs bis neun) ein um 46 Prozent geringeres Risiko hatten, an Parkinson zu erkranken, verglichen mit Frauen mit geringer Einhaltung (Kategorie null bis drei).

Der Effekt war besonders bei Frauen ab 65 Jahren auffällig, wobei diejenigen, die sich stark an die mediterrane Diät hielten, ein um 57 Prozent geringeres Parkinson-Risiko hatten als diejenigen, die sich kaum so ernährten. Die Mittelmeer-Diät könnte also Parkinson vorbeugen.

Ohne die Diät nimmt das Risiko sogar zu

Eine Erhöhung des Adhärenz-Scores der mediterranen Diät um eine Einheit war mit einer 11-prozentigen Verringerung des Parkinson-Risikos für die Gesamtgruppe und mit einer 29-prozentigen Verringerung für Frauen ab 65 Jahren verbunden. Während die Inzidenz von Parkinson mit zunehmendem Alter tendenziell zunahm, stieg sie bei Personen ab 65 Jahren mit geringer Einhaltung der mediterranen Diät schneller an.

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