Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Mehr Sport bei Rheuma

Freitag, 12. Oktober 2012 – Autor:
Rheuma-Patienten bewegen sich zu wenig. Dabei lindert gerade Bewegung die Beschwerden. Viele Rheuma-Patienten wissen das nicht - und bleiben inaktiv.
Bewegung in Warmem Wasser hilft bei Rheuma

Bewegung in Warmem Wasser hilft bei Rheuma

Rehabilitationssport, Physiotherapie, Funktionstraining und insbesondere langsame Sportarten mindern bei Menschen mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen die Schmerzen und verbessern ihre Beweglichkeit. Dies teilt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) anlässlich des Welt-Rheumatags am 12. Oktober mit.

Krankenkassen übernehmen immer seltener die Kosten für eine Bewegungstherapie

Wie neueste Daten der Kerndokumentation der regionalen Rheumazentren zeigen, haben in den letzten Jahren die Krankenkassen immer seltener die Kosten einer Bewegungstherapie übernommen. Ausserdem nahmen immer weniger Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) eine stationäre Rehabilitation wahr: Ihre Zahl ist seit 1994 um mehr als die Hälfte gesunken. Dabei erhöhen Bewegungstherapien und die Rehabilitation nicht nur die Lebensqualität, sondern vermindern auch Arbeitsausfälle, Frühberentung und Folgekosten. "Trotzdem erhält etwa ein Drittel dieser RA-Patienten nie eine Rehabilitation und ein Fünftel nie ambulante Bewegungstherapien", kritisiert Professor Dr. med. Wilfried Mau, Sprecher der DGRh-Kommission Rehabilitation und Sozialmedizin. Dabei würde Funktionstraining und Rehabilitationssport ihre Beweglichkeit verbessern und dauerhafte Fehlstellungen von Gelenken verhindern. "Sportlich aktive Rheuma-Patienten berichten häufiger über eine bessere Lebensqualität und ein gutes psychisches Wohlbefinden."

Nach Ansicht der Rheumaexperten ist ein inaktiver Lebensstil bei Rheuma-Patienten weit verbreitet. Etwa 40 Prozent der Patienten mit rheumatoider-Arthritis (RA) treiben gar keinen Sport. "Rheuma-Patienten mit Gelenkschmerzen sind zudem oft verunsichert, wie viel und vor allem welcher Sport geeignet ist", so der Rheumatologe.

Muskelaufbau lindert Rheumaschmerzen

In jedem Fall müsse das Sportprogramm an die jeweilige Krankheitssituation angepasst werden. Allgemein seien Sportarten mit langsamen Bewegungsabläufen - wie etwa Nordic Walking - geeignet, und die Trainingseinheiten sollten häufig und dafür kurz gewählt werden. Eine Bewegungstherapie in warmem Wasser biete sich vor allem an, wenn viele Gelenke entzündet seien.

Die Deutsche Rheuma Liga bietet beispielsweise bundesweit Funktionstraining und Rehabilitationssport-Gruppen für Rheuma-Patienten an. "Wir wollen den Betroffenen zeigen, wie sie ihre Lebensqualität durch Bewegung verbessern können", sagt Karl Cattelaens, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Rheuma-Liga. "Es ist medizinisch erwiesen, dass Muskelaufbau Rheumaschmerzen lindert. Das wissen bisher leider nur wenige".

Foto: Deutsche Rheuma-Liga

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Rheuma , Rheumatoide Arthritis , Sport , Bewegungstherapie , Gelenkschmerzen , Schmerzen

Weitere Nachrichten zum Thema Rheuma

Screening- oder Frühsprechstunden beim Rheumatologen können dazu beitragen, den Krankheitsverlauf bei Rheuma positiv zu beeinflussen. Durch ein frühes Eingreifen ist sogar eine Remission der Erkrankung möglich, wie eine aktuelle Studie zeigen konnte.

29.01.2019

Menschen mit Gelenkrheuma haben oft auch ein erhöhtes Risiko für eine Reihe anderer Erkrankungen. Gleichzeitig werden sie weniger gut rheumatologisch versorgt, wenn sie Begleiterkrankungen haben. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie warnt nun vor einer Unterversorgung der Betroffenen.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin