Lieferengpässe bei wichtigen Arzneimitteln
In Deutschland gibt es "bedeutende Lieferengpässe bei relevanten Arzneimitteln", wie die Frankfurter Rundschau vom 11. Juni berichtet. Vor allem Krebsmedikamente und Antibiotika könnten Pharmafirmen nicht ausreichend liefern. Die Krankenhausapotheker beklagten teilweise bereits "prekäre Zustände". Man müsse immer öfters wieder selber Arzneimittel herstellen, um den Mangel zu kompensieren, sagte Prof. Irene Krämer, die Leiterin der Apotheke des Mainzer Universitätsklinikums, der Zeitung.
Knappe Arzneimittel: Manchmal fehlen sogar Kochsalzlösungen
Mehrere Berliner Krankenhäuser bestätigten auf Nachfrage von Gesundheitsstadt Berlin die Engpässe. Man könne die Arzneimittel Engpässe jedoch meist kompensieren und auf andere Hersteller ausweichen. Dies sei für die Krankenhausapotheken aber mit erheblichem Aufwand verbunden, betonte die Chef Apothekerin eines grossen Berliner Klinikums. Betroffen seien Zytostika, Antibiotika, Herz-Kreislaufmittel bis hin zu "banalen" Kochsalzlösungen, vor allem Generika seien oftmals nicht lieferbar. Die Krankenhäuser versuchten das Problem für ihre Patienten aber so gering wie möglich zu halten. Bisher habe man keinem Patient eine notwendige Therapie vorenthalten müssen.
Suche nach Alternativen ist für die Krankenhausapotheken mit enormem Aufwand verbunden
Das Problem der Arzneimittel Engpässe soll schon seit vielen Jahren in den USA bestehen, schreibt die Frankfurter Rundschau. Dort gebe es anders als in Deutschland auch Zahlen darüber. Die Ursachen für die Lieferengpässe liegen dem Blatt zufolge offenbar in einer gestiegenen Weltmarktnachfrage, Lieferengpässen bei Rohstoffen, sinkender Produktionssicherheit und kleiner gewordenen Lagerbeständen.
Foto: Andrea Damm/Pixelio
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