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Legale Drogen: garantiert gefährlich!

Dienstag, 22. April 2014 – Autor: Cornelia Wanke
Die Risiken legaler Suchtmittel wie Alkohol oder Tabak werden immer noch nicht ernst genug genommen. Darauf weist die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. anlässlich der Vorstellung des „Jahrbuches Sucht 2014“ hin.

Ein Gläschen in Ehren? So bitte nicht! – Foto: © Gerhard Seybert, all rights reserved

„Wer seiner Gesundheit schaden will, ist mit legalen Suchtmitteln gut bedient“, schreiben die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung und ergänzen: „Alle sieben Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch durch den kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak.“ Das seien 74.000 Menschen pro Jahr – so viele, wie ins Berliner Olympiastadion passen. An den Folgen des Rauchens alleine sterben laut Jahrbuch Sucht zwischen 100.000 und 120.000 Menschen pro Jahr in Deutschland. Alkohol und Tabak gefährdeten die Gesundheit „vom Scheitel bis zu Sohle“. Etwa 200 Erkrankungen und 80 Arten von Unfällen seien hingen mit dem Konsum der legalen Suchtmittel zusammen, so die Hauptstelle für Suchtfragen. 

Risiken der legalen Drogen werden immer noch gekonnt ausgeblendet!

Tabak sei nach wie vor die Ursache Nummer eins für „vorzeitiges“ Sterben – auf Platz drei folge der Alkoholkonsum – und auch Bluthochdruck, der auf Platz zwei steht, sei eng mit dem Konsum der beiden Drogen verbunden. 

Die Verantwortlichen kritisieren, „dass die Risiken gekonnt ausgeblendet“ werden. Immer noch würde mit den legalen Drogen Alkohol und Tabak zu lax umgegangen: „2013 trank jeder Deutsche 9,5 Liter Reinalkohol – nur geringfügig weniger als 2012“, heißt es in der Pressemitteilung. Damit liege Deutschland auf Platz fünf unter 34 OECD-Staaten. Nur in Luxemburg, Frankreich, Österreich und Estland werden mehr getrunken als hierzulande.  „Dagegen geben die Daten zum Tabakkonsum verhaltenen Grund zur Hoffnung“, heißt es weiter: Der Anteil der Raucher in Deutschland gehe stetig zurück – jedoch rauchten immer noch 34 Prozent der Männer im Alter zwischen 18 und 64 Jahren. Bei den Frauen sind es immerhin noch 26 Prozent. 

Hauptstelle für Suchtfragen fordert eine wirkungsvollere Prävention

Die Hauptstelle für Suchfragen sieht ein einfaches Mittel gegen den immer noch hohen Konsum von Alkohol: mehr, frühere und wirkungsvollere Prävention. Dazu zählten ähnlich der Internationalen Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle „eine Preisanhebung durch Steuererhöhungen, die zeitliche Begrenzung des Verkaufs, eine effektive gesetzliche Regulierung der Werbung , Zufallskontrollen im Straßenverkehr sowie Maßnahmen zur Früherkennung und Frühinterventionen in der Gesundheitsversorgung.“  Mehr Zahlen und Daten aus dem Jahrbuch Sucht gibt es unter www.dhs.de.

Foto: © Gerhard Seybert - Fotolia.com

Hauptkategorien: Prävention und Reha , Medizin

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