Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Lebererkrankungen können jeden treffen

Donnerstag, 20. November 2014 – Autor:
Lebererkrankungen sind häufiger als man denkt. Oft lassen sie sich gut behandeln – wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Darauf macht der heutige Deutsche Lebertag unter dem Motto „Lebererkrankungen können jeden treffen“ aufmerksam.
Lebererkrankungen häufiger als man denkt

Eine gesunde Lebensweise hält auch die Leber fit.

Lebererkrankungen sind in den meisten Fällen nicht „selbst verschuldete Krankheiten“, wie viele Menschen immer noch glauben. Darauf will der 15. Deutsche Lebertag aufmerksam machen, der heute stattfindet. Das diesjährige Motto lautet daher: „Lebererkrankungen können jeden treffen.” Das gilt unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebens­weise, wie Mediziner betonen. Wichtig ist in jedem Fall die frühzeitige Diagnose, denn dann können sie oft gut behandelt werden. Doch da Lebererkrankungen fast immer schleichend verlaufen und erst sehr spät ernste Beschwerden verursachen, werden sie oft erst spät diagnostiziert.

Lebererkrankungen oft unentdeckt

Neben der Prävention, wie beispielsweise durch gesunde Ernährung und den Verzicht auf übermäßigen Alkoholgenuss, ist die regelmäßige Kontrolle der Leberwerte daher wichtig. Auch darauf machen die Experten anlässlich des Deutschen Lebertags aufmerksam. Organisiert wird der Aktionstag von der Gastro-Liga e.V., der Deutschen Leberhilfe e.V. und der Deutschen Leberstiftung. Bundesweit werden zahlreiche Veranstaltungen wie Arzt-Patienten-Seminare, Experten-Sprechstunden und Lebertest-Aktionen stattfinden.

Allein an chronischer Hepatitis B und Hepatitis C sind etwa eine Million Menschen in Deutsch­land erkrankt – die meisten, ohne es zu wissen. Hinzu kommen Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem aus noch unerforschten Gründen beginnt, die eigenen Leber­zellen anzugreifen, sowie die Fettleber, die insbesondere in den westlichen Industrienationen immer häufiger auftritt.

Fettleber immer häufiger

Die Fettleber ist zudem oft eine Vorstufe für weitere Schädigungen der Leber, wie beispielsweise der Leberentzündung. Wie bei anderen chronischen Leberkrankheiten kommt es durch die andauernde Entzündung zu einer Vernarbung der Leber. Wird dieser Prozess nicht gestoppt, drohen Spätfolgen wie Leberzirrhose oder auch Leberkrebs. Und dies geschieht immer häufiger. Schätzungsweise 20 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter Fetteinlagerungen der Leber. „Es rollt eine Welle auf uns zu. Mehr als die Hälfte aller Männer und Frauen in Deutschland sind übergewichtig, jeder fünfte Deutsche ist adipös, “ erklärt Professor Claus Niederau, Vorstand der Deutschen Leberhilfe e.V. Dadurch werde es auch immer mehr Lebererkrankungen geben, so der Experte.

Besonders problematisch ist, dass auch Kinder schon häufig unter Übergewicht leiden. Sieben bis acht Prozent der Kinder gelten als fettsüchtig, und sie haben ein hohes Risiko, auch dicke Erwachsene zu werden. Damit steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie später eine Fettleber entwickeln. Mit gesunder Ernährung und einem gesunden Lebensstil kann dies jedoch verhindert werden.

Foto: © blueringmedia - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Lebererkrankungen

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin