Krank im Urlaub: Was kostet ein Rücktransport?
Mit einem klapprigen Reisebus hinauf in die Anden zu den Inka-Ruinen von Machu Picchu; mit dem Surfbrett hinaus in die Wellen an der Felsküste der Bretagne; herumschippern beim Segeltörn in der Ägäis: Das kann alles wunderschön sein. Aber es können auch die Bremsen versagen; die eigenen Kräfte können einen verlassen; und der Skipper kann einen Schlaganfall erleiden. Dann kann der Urlaub auch schnell ein Horrortrip sein und im Krankenhaus enden. Und dann stellt sich die Frage: Wie sieht es mit einem Rücktransport nach Deutschland aus – für mich oder einen Angehörigen?
Krankenversicherung: Auslandsrückholdienst nicht inklusive
Die gesetzlichen und die privaten Krankenkassen übernehmen in der Regel keine Rückführungskosten. Und auch mit einer Auslandskrankenversicherung wird nicht jeder Auslandrückholdienst zu jeder Zeit übernommen. Manchmal lehnt eine Versicherung ein Rücktransport ab, weil sie ihn medizinisch nicht für notwendig hält. Oft möchten der Patient und seine Angehörigen dennoch so schnell wie möglich nach Hause. Das kann auch dann der Fall sein, wenn im Urlaubsland die medizinische Versorgung bestimmte Standards nicht erreicht.
Rücktransport: Krankenwagen, Linienflug, Ambulanzflug
Der Zustand des Patienten und auch die Distanz zum Heimatort entscheiden darüber, welche Form von Rücktransport angezeigt ist. Eine Möglichkeit ist ein Transport in speziell eingerichteten Krankenwagen. Eine andere ist die Rücktransport auf dem Luftweg – mit medizinischer Begleitung in einem Linienflug oder mit einem Ambulanzflug, bei dem das Flugzeug wie eine Intensivstation eingerichtet ist.
Intensivtransport Mallorca-Deutschland: 24.000 Euro
Bei medizinischen Behandlungen im Ausland können schnell Kosten von mehreren tausend Euro fällig werden. Richtig teuer wird es, wenn ein Patient aus dem Urlaubsland zurück nach Deutschland geflogen werden muss. So schlägt nach Auskunft des ADAC ein Intensivtransport von Mallorca nach Deutschland mit rund 24.000 Euro zu Buche, von Kreta mit 28.000 und aus Antalya mit 31.000 Euro.
So viel kann Krankheit im Ausland kosten
Zu den teuersten Fällen im Jahr 2020 zählten beim ADAC zwei Patienten, die jeweils in Thailand erkrankten. Bei einem von ihnen, der die Diagnose Hirnblutung mit massiver Hirnschwellung hatte, wurden circa 360.000 Euro für Krankenhauskosten und den Ambulanzflug nach Deutschland fällig. Beim zweiten Patienten, der unter einer Entzündung der Gallenblase und Lungenproblemen litt, summierten sich die Kosten auf insgesamt rund 350.000 Euro.
Auslandskrankenschutz für um die zehn Euro erhältlich
„Die Kosten für einen Auslandskrankenschutz sind im Vergleich dazu verschwindend gering“, heißt es in einer aktuellen Information des Automobilclubs in München zur beginnenden Urlaubssaison. „Wer ins Ausland verreist, sollte auf alle Fälle eine private Auslandskrankenversicherung im Gepäck haben.“ Eine Auslands-KV deckt weltweit Krankheitskosten (auch Medikamente) und einen Rücktransport des Patienten nach Deutschland ab. Ein Auslandskrankenschutz, der auch vom Auswärtigen Amt und den gesetzlichen Krankenkassen empfohlen wird, ist derzeit für einen 40-jährigen Erwachsenen bei weltweiter Geltung schon für knapp 10 Euro im Jahr erhältlich (Beispielrechnung).