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Kaffee, Tee und Schokolade plus Zink bremst Alterungsprozesse

Mittwoch, 7. November 2018 – Autor:
Alterungsprozesse werden unter anderen durch oxidativen Stress verursacht. Forscher fanden einen neuen Schutzmechanismus: Zink gemeinsam Nahrungsmitteln wie Kaffee, Tee und Schokolade konsumieren.
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Schokolade enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die gemeinsam mit Zink ein schützendes Enzym bilden – Foto: ©Agnes - stock.adobe.com

Alterungsprozesse werden unter anderem durch oxidativen Stress verursacht. Forscher aus Deutschland und den USA haben einen neuen Schutzmechanismus entdeckt: Zink gemeinsam mit Nahrungsmitteln wie Kaffee, Tee und Schokolade zu konsumieren bremst den Alterungsvorgang.

Zink gehört zu den Spurenelementen, die wir brauchen, um gesund zu bleiben. Zink bildet nun mit einer bestimmten Komponente aus diesen Nahrungsmitteln ein organisches Molekül. Bei dieser Komponente handelt es sich um eine Hydrochinon-Gruppe, die in Polyphenolen vorkommt, also den Pflanzenstoffen, die für Geruch und Geschmack verantwortlich sind.

Zink bildet mit Hydrochinon-Gruppe schützendes Enzym

Zink aktiviert die Hydrochinon-Gruppe und bildet so einen natürlichen Schutz gegen Superoxid. Superoxid ist ein Zwischenprodukt der menschlichen Zellatmung, das körpereigene Biomoleküle, zum Beispiel Proteine oder Fette, sowie das Erbgut schädigt. Es wird daher mit dem Alterungsprozess und einer Vielzahl von Erkrankungen wie Entzündungen, Krebs oder neurodegenerativen Krankheiten in Verbindung gebracht.

Hydrochinon allein ist nicht in der Lage, Superoxid abzubauen. Verbinden sich allerdings Zink und Hydrochinon, entsteht ein Metallkomplex, der ein Superoxid-Dismutase-Enzym (SOD) nachahmt. Ein solches Enzym schützt den Körper vor den Zersetzungsprozessen, die durch die Oxidation hervorgerufen werden. Es wirkt folglich antioxidativ.

Schädliches Superoxid wird verstoffwechselt

Auf diese Weise können das Superoxid verstoffwechselt und Schäden am Organismus verhindert werden, folgern die Forscher um Prof. Ivana Ivanović-Burmazović von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Prof. Christian Goldsmith von der Auburn University in Alabama. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden in dem Fachmagazin Nature Chemistry publiziert.

Das Besondere an diesen Ergebnissen ist, dass die Funktion dieses Enzyms ohne die Verwendung redoxaktiver Übergangsmetalle wie Mangan, Eisen, Kupfer oder Nickel nachgebildet wird, heißt es weiter in einer Pressemitteilung. Die Metalle könnten zwar ebenfalls antioxidativ wirken, diese Wirkung wird jedoch schnell ins Gegenteil verkehrt: Bei einer Überdosierung befördern sie sogar den oxidativen Stress. Zink ist weit weniger toxisch als die oben erwähnten Übergangsmetalle, was neue Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel mit weniger Nebenwirkungen ermöglicht.

Kaffee, Tee und Schokolade plus Zink bremst Alterung

Einerseits bremsen Kaffee, Tee und Schokolade in Kombination mit Zink Alterungsprozesse. Vorstellbar seien aber auch, dass Lebensmittel, die von Natur aus Hydrochinon enthalten, mit Zink anzureichern, um die Gesundheit der Konsumenten zu fördern. "Es ist durchaus möglich, dass es irgendwann mit Zink versetzten Kaffee, Tee oder Schokolade gibt", betont Ivana Ivanović-Burmazović.

Das schützende Enzym bildet sich übrigens auch bei Wein in Kombination mit Zink, jedoch macht jeglicher Alkoholgehalt die positiven Wirkungen dieser Kombination wieder zunichte, so dass dafür keine Empfehlung ausgesprochen werden kann.

Foto: agnes/fotolia.com

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