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Kaffee könnte vor Alzheimer und Parkinson schützen

Montag, 12. November 2018 – Autor:
Der Konsum von Kaffee macht nicht nur wach, sondern könnte vor Alzheimer und Parkinson schützen. Das ist das Ergebnis einer kanadischen Studie.
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Dunkel geröstete Bohnen scheinen dem Kaffee eine größere Schutzwirkung zu verleihen als leicht geröstete – Foto: ©Muhammadsainudin - stock.adobe.com

Der Konsum von Kaffee macht nicht nur wach, sondern könnte vor Alzheimer und Parkinson schützen beziehungsweise das Risiko für diese neurodegenerativen Erkrankungen senken. Das ist das Ergebnis einer kanadischen Studie.

"Der Kaffeekonsum scheint mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Alzheimer und der Parkinson-Krankheit in Zusammenhang zu stehen", erläutert Studien-Autor Dr. Donald Weaver, Co-Direktor des Krembil Brain Institute in Toronto. "Wir wollten untersuchen, warum das so ist, welche Substanzen beteiligt sind und wie sie den Rückgang der kognitiven Fähigkeiten beeinflussen."

Phenylindane hemmen Beta-Amyloid- und Tau-Plaques

Gemeinsam mit dem Chemiker Dr. Ross Mancini und dem Biologen Yanfei Wang untersuchte er drei Sorten Instant-Kaffee (100 Prozent Arabica): leichte Röstung, starke Röstung und stark gerösteteten, entkoffeinierten Kaffee sowie die sechs Kaffee-Inhaltsstoffe Koffein, Chlorogensäure, Chinasäure, Kaffeesäure, Quercetin und Phenylindan auf ihre Wirkung auf Beta-Amyloid und Tau-Proteine.

Beta-Amyloid und Tau sind Proteine, die sich bei Alzheimer und Parkinson im Gehirn ablagern und dort Plaques bilden. Phenylindane, die beim Röstprozess entstehen, waren im Laborversuch die einzigen in der Studie untersuchten Verbindungen, die sowohl Beta-Amyloid- als auch Tau-Proteine am Verklumpen hinderten oder dieses zumindest hemmten.

Kaffee könnte vor Alzheimer und Parkinson schützen

Da die Phenylindane beim Röstvorgang entstehen, scheint stark gerösteter Kaffee eine größere Schutzwirkung zu haben als leicht gerösteter. Die Wirkgrad der dunkleren Röstung war dabei unabhängig vom Koffein-Gehalt. Im nächsten Schritt müsste untersucht werden, ob diese Verbindungen die Fähigkeit haben, in den Blutstrom einzudringen und die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, so die Wissenschaftler.

Er sei noch viel Forschung erforderlich, bevor sich dieses Ergebnis in mögliche therapeutische Optionen umsetzen lasse. Die Studie zeigt zumindest, dass es Bestandteile im Kaffee gibt, die zur Abwehr des kognitiven Verfalls beitragen und so vor Alzheimer und Parkinson schützen könnten. Die Untersuchung erschien im Fachmagazin Frontiers in Neuroscience.

Foto: muhammadsainudin/fotolia.com

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