Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Jede vierte Apotheke ein Homöopathie Zentrum

Donnerstag, 21. November 2013 – Autor:
Bereits jede vierte Apotheke in Deutschland hat sich auf Homöopathie spezialisiert. Grund ist eine verstärkte Nachfrage nach homöopathischen Arzneimitteln. Das teilt der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller mit.
Junge Mütter nutzen homöopathische Arzneimittel am häufigsten

Junge Mütter nutzen homöopathische Arzneimittel am häufigsten

Laut einer Umfrage unter 200 öffentlichen Apotheken in Deutschland ist die Nachfrage nach homöopathischen Arzneimitteln in den letzten zehn Jahren gestiegen. 23 Prozent – also jede vierte Apotheke – gibt Homöopathie als besonderen Schwerpunkt an. Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) hatte die Befragung in Auftrag gegeben, um den Stellenwert der Homöopathie in Deutschland zu ermitteln. „Die Ergebnisse belegen den auch "gefühlt" hohen Stellenwert der Homöopathie in Deutschland“, so Dr. Barbara Steinhoff, Leiterin der Abteilung Pflanzliche und Homöopathische Arzneimittel im BAH.

Homöopathika am häufigsten bei Erkältung empfohlen

Homöopathika werden laut der Umfrage vor allem zur Selbstmedikation bei leichteren Beschwerden nachgefragt. Apotheker empfehlen Homöopathika am häufigsten bei Erkältungen und Allergien. Weitere Indikationen sind Verletzungen, Kopfschmerzen, Migräne, Kinderkrankheiten, Schmerzen, nervöse Unruhe und Insektenstiche.

In den Apotheken, die Homöopathie als ihren Schwerpunkt nennen, werden zu 94 Prozent Homöopathika von Kunden mehrmals täglich nachgefragt. Im Durchschnitt aller Apotheken liegt der Wert bei immerhin 70 Prozent. Der typische Käufer von homöopathischen Arzneimitteln ist weiblich, jung und Mutter und hat einen hohen Beratungsbedarf, so die BAH-Studie. Da es zu homöopathischen Arzneimitteln kaum Studien gibt, muss sich die Kundschaft auf die Erfahrung des Apothekers verlassen. 77 Prozent der befragten Apotheker halten ihre eigene Erfahrung ohnehin für wichtiger als wissenschaftliche Studien – zumindest was die Homöopathie betrifft. Jeder fünfte Apotheker hält hingegen Erfahrung und Studien für gleich wichtig.

Homöopathie kommt im Pharmazie-Studium zu kurz

In der BAH-Umfrage wurde auch die universitäre Ausbildung der Apotheker hinterfragt. 81 Prozent der Apotheker finden, dass die Homöopathie in ihrem Studium zu kurz kommt. 75 Prozent interessieren sich daher für Fortbildungsprogramme. In den Schwerpunktapotheken haben immerhin 98 Prozent der befragten Apotheker entsprechende Lehrgänge besucht. In den normalen Apotheken sind es immerhin 84 Prozent.

Foto: © Sonja Birkelbach - Fotolia.com

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Arzneimittel

Antibiotika-Resistenzen werden zu einem immer größer werdenden Gesundheitsproblem. Als mögliche Alternativen gelten Bakteriophagen. Nun wurde eine Forschungsinitiative gestartet, um Bakteriophagen als zugelassenes Arzneimittel zu etablieren.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Die Fronten zwischen Gegnern und Befürwortern der Homöopathie sind verhärtet. Gesundheitsstadt Berlin hat mit der Homöopathie-Kritikerin Dr. med. Natalie Grams über wissenschaftliche Prinzipien und den verbreiteten Wunsch nach medizinischen Alternativen gesprochen.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin