Thailand berichtet aktuell die höchsten Fallzahlen für Dengue-Fieber seit 20 Jahren. In dem bei Deutschen so beliebten Reiseland sind in diesem Jahr schon 25.950 Erkrankungen und 34 Todesfälle gemeldet worden. Auch touristische Zentren wie Bangkok und die Provinz Chiang Mai im Norden sind betroffen. Die Monate Juli und August gelten als Hauptübertragungszeit. Das Risiko besteht aber ganzjährig.
So schützt man sich vor der asiatischen Tigermücke
Übertragen wird das Dengue-Virus durch die asiatische Tigermücke. Da diese tagsüber und in der Dämmerung aktiv ist, sollten sich Reisende in dieser Zeit durch das Tragen von heller und möglichst geschlossener Kleidung vor Mückenstichen schützen, rät das CRM Centrum für Reisemedizin aus Düsseldorf. Feine Stoffe sollten zusätzlich mit einem Insektenschutz imprägniert werden, da Moskitos durch dünne Materialien hindurchstechen können. Zum Auftragen auf freie Hautstellen eignen sich demnach Mückenschutzmittel mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) in einer Konzentration von mindestens 30 Prozent. „Diese bieten mindestens drei Stunden lang Schutz gegen die meisten stechenden Insekten“, so Professor Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM.
Grund für den Rekord an Dengue-Fieber Fällen sind starke Regenfälle. Auch Sri Lanka ist in diesem Jahr besonders stark betroffen. In der Hauptstadt Colombo ist im April die größte Müllkippe des Landes eingestürzt, seitdem wird der Müll in der Stadt nur unzureichend entsorgt. Dies bietet den Mücken, die das Dengue-Fieber übertragen, ideale Brutbedingungen und lässt ihre Zahl stark steigen. Das Gesundheitsministerium von Sri Lanka hat die Bevölkerung daher zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung von Mückenbrutplätzen aufgefordert. „Die Zahl der Neuinfektionen geht zwar langsam zurück“, erläutert Professor Jelinek. „Für Sri Lanka raten wir wie für ganz Südostasien Reisenden aber immer zum Schutz vor den Überträger-Mücken.“ Eine Impfung gegen Dengue-Fiber gibt es bis dato nicht.
Dengue-Fieber fühlt sich an wie Grippe
Dengue-Fieber ist eine tückische Erkrankung, die zum Tode führen kann. Eine Infektion mit dem Dengue-Virus äußert sich durch grippeähnliche Symptome: Hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein Druckschmerz hinter dem Auge. Flüchtige Hautrötungen können hinzukommen. Die Symptome treten etwa zwei bis zehn Tage nach dem Mückenstich auf und klingen in der Regel nach einer Wiche wieder ab. Allerdings litten die Patienten meistens noch mehrere Wochen unter allgemeiner Abgeschlagenheit, meint Reisemediziner Jellinek. „Wer während oder nach einer Reise in Südostasien grippeähnliche Symptome aufweist, sollte diese unbedingt bei einem Arzt abklären lassen“, empfiehlt er.
Eine erstmalige Erkrankung an Dengue-Fieber verlaufe in der Regel harmlos, bei einer zweiten oder dritten Infektion könnten die Patienten jedoch sehr schwer erkranken. „Oftmals treten dann innere Blutungen und Schocksymptome auf, obwohl die erste Erkrankung Jahre zurückliegt“, erklärt der Experte. Reisende seien davon jedoch sehr selten betroffen.
Foto: Foto: pixabay Freie kommerzielle Nutzung