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In Berlin infizieren sich vor allem junge Leute mit dem Coronavirus

Mittwoch, 30. September 2020 – Autor:
In Berlin steigen die Infektionszahlen – besonders unter jungen Leuten: Das Durchschnittsalter liegt bei 35 Jahren. Der Senat hat unterdessen die Corona-Regeln verschärft. Ab dem Wochenende gilt eine Maskenpflicht in Büros und Verwaltungsgebäuden.
In Berlin gibt e seine Diskrepanz zwischen Infektionsgeschehen und Krankenhauseinweisungen. Grund ist das junge Alter der Infizierten

In Berlin gibt e seine Diskrepanz zwischen Infektionsgeschehen und Krankenhauseinweisungen. Grund ist das junge Alter der Infizierten – Foto: ©saksit - stock.adobe.com

Steigende Infektionszahlen haben den Berliner Senat veranlasst, die Corona-Regeln zu verschärfen. Ab Samstag gilt eine Maskenpflicht in Büros und Verwaltungsgebäuden, wobei das Sitzen am Schreibtisch davon ausgenommen ist (analog zum Restaurantbesuch).

Zudem werden die Teilnehmerzahlen bei private Feiern begrenzt auf maximal 25 Personen drinnen und 50 Personen draußen. Das teilte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit.

Neue Corona-Regeln sollen zweiten Lockdown verhindern

Diese und weitere neue Corona-Regelungen werden demnach am Freitag im Amtsblatt veröffentlicht und treten am Samstag in Kraft. Darunter auch erstmals ein Bußgeld von mindestens 50 Euro, wenn Bürger falsche Kontaktdaten in Restaurants oder Kneipen hinterlegen. Zur Kasse gebeten werden dann auch die Gastronomen, wenn sie die abgegebenen Informationen nicht auf Plausibilität prüften.

Der Gesundheitsexperte der Berliner Linksfraktion, Wolfgang Albers, erklärte am Mittwoch im Inforadio vom rbb, die Linke trage die neuen Berliner Beschlüsse zwar mit, fordere aber eine bessere Erklärung. „Sonst machen die Menschen bald nicht mehr mit“. Zum Teil sei das Handeln von Emotionen getrieben, kritisierte er, und warnte vor Panikmache.

Deshalb sei Sachlichkeit wichtig. "Es muss zwischen Infektionsgeschehen und Krankheitsgeschehen unterschieden werden. In den vergangenen sieben Tagen hat es knapp 1.110 Neuinfektionen in Berlin gegeben. Davon mussten nur 31 in Krankenhäusern behandelt werden. Wir müssen diese Zahlen zwar ernst nehmen, aber das darf nicht zu Panik führen“, so Albers im Gespräch mit dem Radiosender.

Die meisten Infizierten sind jung und erkranken nicht schwer

Die geringe Zahl an Krankenhauseinweisungen - aktuell befinden sich 27 COVID19-Patienten auf einer Berliner Intensivstation – lässt sich mit dem Altersmeridian erklären. In Berlin infizieren sich vor allem junge Leute mit dem Coronavirus: Das Durchschnittsalter liegt gerade mal bei 35 Jahren. Wo sich die Menschen anstecken, geht laut Albers, leider nicht aus den Daten der Gesundheitsämter hervor.

Befürchtet wird jedoch, dass die Jungen die Infektionen zunehmend zu den Älteren tragen. Dann könnten die Krankenhausbetten schnell ausgelastet sein und es ist mit mehr Todesfällen zu rechnen. Pop begründete die verschärften Corona-Regeln  mit einem dynamischen Infektionsgeschehen. Die "Leichtsinnigkeit und Leichtigkeit des Sommers" seien nun vorbei, sagte sie. In der Hauptstadt gelte es nun einen erneuten Lockdown zu verhindern.

Foto: © Adobe Stock/ saksit

Hauptkategorien: Corona , Berlin , Medizin
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