
Feine Nase: Hunde könnten künftig einen wertvollen Beitrag zur Früherkennung von Covid-19 leisten – beispielsweise in Flughäfen, Schulen oder Seniorenheimen. – Foto: AdobeStock/Iulia
Hunde haben eine feine Nase. Polizei und Zoll setzen Hunde ein, damit sie Drogen, Waffen, Sprengstoff und sogar Bargeld aufspüren. Die Duftspur eines verschwundenen Menschen oder eines Tatverdächtigen an einem bestimmten Ort können sie noch Tage später nachverfolgen. Im Gebirge können sie Lawinenopfer unter einer meterdicken Schneeschicht aufspüren. Auch im Bereich der Medizin werden sie seit einiger Zeit eingesetzt, weil sie auch Krankheiten am Geruch erkennen können: Malaria zum Beispiel, Parkinson und sogar bestimmte Krebsarten. Eine Studie zeigt jetzt: Hunde können offenbar auch eine Covid-Infektion riechen – noch bevor der PCR-Test anschlägt.
Infektionsschutz für sensible Bereiche wie Seniorenheime
„Corona wird so schnell nicht verschwinden“, sagt Bodo Plachter, Direktor des Instituts für Virologie an der Universität Mainz, im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber". „Und auch wenn es eine Impfung gibt, sollte man in sensiblen Bereichen wie Seniorenheimen den Schutz hochhalten.“ Dazu könnten Hunde beitragen.
Einfacher Hautabstrich statt strapaziöser Nasenabstrich
Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts, an dem auch Seniorenheime teilnehmen, testen Plachter und seine Wissenschaftler-Kollegen unter realen Bedingungen: Sobald eine Person im Heim positiv getestet wird, kontrollieren die Hunde Proben von allen Kontaktpersonen. Dafür braucht es nur einen einfachen Hautabstrich. Das ist insbesondere für Demenzkranke, die einen Nasenabstrich oft als qualvoll erleben, ein Vorteil.
Kostensparend: Hunde können in Sekunden große Probenmengen prüfen
Doch es spricht noch mehr dafür, Corona-Spürhunde einzusetzen: „Die Hunde sind schnell und können binnen Sekunden große Probenmengen prüfen", sagt Virologe Plachter. „Damit haben sie einen Vorteil gegenüber PCR-Tests." Es geht schneller – und kostet weniger.
Mögliche Einsatzorte für Corona-Hunde: Konzerte, Fußballspiele, Schulen, Flughäfen
„Hunde könnten künftig einen wertvollen Beitrag zur Früherkennung von Covid-19 leisten und zum Beispiel bei Großveranstaltungen, in Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen oder Flughäfen positive Menschen erschnüffeln und damit die Verbreitung des Virus eindämmen“, heißt es im „Senioren Ratgeber“. Das bestätigten auch Studien aus Großbritannien, Finnland und Frankreich.