Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

HIV in Deutschland: Weniger Neuerkrankungen, aber 450 Todesfälle

Donnerstag, 22. November 2018 – Autor:
Die Zahl der HIV-Neuerkrankungen ist in 2017 leicht gesunken. Trotz großer Fortschritte in der Behandlung ist eine HIV-Infektion eine potenziell tödliche Erkrankung. Laut Robert Koch-Institut sollen 450 Menschen mit oder an HIV gestorben sein.
HIV/AIDS Deutschland

Immer noch sterben in Deutschland Menschen an HIV/AIDS

Neueste Zahlen des Robert Koch-Instituts zeigen, dass die Zahl der HIV-Neuinfektionen leicht rückläufig ist. So haben sich im Jahr 2017 etwa 2.700 Menschen in Deutschland mit HIV infiziert, 2016 waren es 2.900. Der größte Rückgang ist demnach in der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), zu verzeichnen - von 2.300 im Jahr 2013 auf 1.700 in 2017.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) führt diese Entwicklung auf die erfolgreiche Präventionsarbeit und die guten Behandlungsmöglichkeiten zurück. Deutschland gehöre zu den Ländern mit den niedrigsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa, sagte er. „Aber der Kampf gegen HIV und AIDS ist damit noch lange nicht vorbei. Wir wollen die Zahl der Neuinfektionen weiter senken!“, so Spahn.

AIDS immer noch präsent

Dass dieser Kampf wichtig ist, zeigen weitere Zahlen des RKI: Etwa ein Drittel aller Menschen hat bei der HIV-Diagnose in Deutschland bereits ein sehr geschwächtes Immunsystem und knapp die Hälfte davon eine AIDS-Erkrankung. Zwar können Medikamente dann noch das HI-Virus in Schach halten, aber die Betroffenen bleiben ihr Leben lang gesundheitlich beeinträchtigt und haben meist keine normale Lebenserwartung. 2017 sind gemäß der neuen RKI-Schätzung etwa 450 Menschen mit oder an HIV gestorben.

HIV-Infektion oft unbekannt

Der Grund, dass heutzutage AIDS immer noch ausbricht, liegt an der oft viel zu späten Diagnose. In Deutschland gibt es geschätzt 11.400 Menschen, die nicht wissen, dass sie mit HIV infiziert sind. Diese Menschen sollen verstärkt über niedrigschwellige Testangebote erreicht werden. Der seit Oktober in Apotheken erhältliche HIV-Selbsttest gilt als wichtige Maßnahme. Darüber hinaus empfiehlt das RKI, Patienten mit sogenannten HIV-Indikatorerkrankungen generell auf HIV zu testen. Dazu zählen etwa eine Tuberkulose oder einer durch Pilze verursachte Lungenentzündung.

Insgesamt lebten Ende 2017 geschätzt 86.100 Menschen mit HIV in Deutschland. Mit 53.000 Betroffenen sind MSM nach wie vor die größte Gruppe. Weiter sind rund 11.000 heterosexuelle Männer und Frauen sowie etwa 8.100 intravenös spritzende Drogengebrauchende mit HIV infiziert.

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: HIV / AIDS , HIV-Test

Weitere Nachrichten zum Thema HIV/AIDS

25.04.2019

HIV-Patienten müssen täglich mehrere Medikamente einnehmen. Forscher testen jetzt eine länger wirkende Behandlungsmethode: Eine Spritze mit einem Antikörper muss nur einmal in der Woche verabreicht werden.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin