Handlungsempfehlungen „Sedierung am Lebensende“ erschienen

Unerträgliches Leiden durch Sedierung lindern: Ein neuer Ratgeber gibt Handlungsempfehlungen aus der Palliativmedizin – Foto: © Adobe Stock/ Photographee.eu
Trotz palliativmedizinischer Maßnahmen kann das Leiden am Lebensende unerträglich werden. Ärzte können dann eine Sedierung in Betracht ziehen, etwa mit Medikamenten wie Morphium. Doch die Entscheidung ist keine einfache und muss gut abgewogen werden. Schließlich wird das Bewusstsein des Patienten eingeschränkt und er verliert seine Autonomie. Ein Forscherteam um Prof. Dr. Christoph Ostgathe, Leiter der Palliativmedizinischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen, hat darum einen Ratgeber für medizinisches und pflegerisches Personal erstellt.
Konkrete Ratschläge rund um die Sedierung
„Mit den von uns entwickelten Handlungsempfehlungen ‚Einsatz sedierender Medikamente in der spezialisierten Palliativversorgung‘ können wir medizinischem Personal nun endlich wissenschaftlich fundierte, konkrete Ratschläge an die Hand geben“, betont Prof. Ostgathe. Der Ratgeber sei nicht nur für die Palliativstationen in den Krankenhäusern gedacht, sondern auch für Hausärzte, Pflegedienste und Senioreneinrichtungen. „Auch ihnen möchten wir etwas an die Hand geben, damit sie wissen, dass und wann sie in einem konkreten Fall Kollegen aus der spezialisierten Palliativversorgung einbeziehen können; wenn beispielsweise eine Entscheidung zu gezieltem Sedieren getroffen werden muss oder sich ein Krankheitsverlauf andeutet, in dem eine gezielte Sedierung erforderlich wird, erläutert Ostgath.
Wann sedieren?
Der Ratgeber beantwortet auf 42 Seiten wichtige Fragen zum Entscheidungsprozess, die verschiedenen Formen der Sedierung das Monitoring, Ernährung und Flüssigkeitszufuhr oder die Fortsetzung sonstiger Maßnahmen. Auch ethische Fragen werden erörtert. Handlungsempfehlung „Einsatz sedierender Medikamente in der spezialisierten Palliativversorgung“ können hier herunterladen werden.
Die Broschüre wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts „SedPall – von der Anxiolyse bis zu tiefer kontinuierlicher Sedierung“ entwickelt und gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e. V. herausgegeben.