Fettreduzierte Diät lässt mehr Pfunde purzeln als Low-Carb-Diät
Lange galten kohlehydratreduzierte Diäten (Low Carb) als die effektiveren Gewichtskiller. Die Atkins-Diät ist einer ihrer bekanntesten Vertreter. Bei ihr sind fett- und vor allem eiweißhaltige Lebensmittel erlaubt, wohingegen Kohlehydrate so gut wie verboten sind. Nun konnten Forscher des US-amerikanischen National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK) zeigen, dass der weitgehende Verzicht auf Fett die Fettverbrennung besser beschleunigt als der Verzicht auf Kohlehydrate. Folglich verloren die Studienteilnehmer durch eine fettreduzierte Diät mehr Gewicht als durch die Low-Carb-Diät.
Kohlehydrate bei Diät erlaubt
„Bei beiden Diäten kam es zu einer bedeutsamen Gewichtsabnahmen, aber die fettreduzierte Diät hatte noch viel größere Effekte“, betont Studienleiter Dr. Kevin Hall. Das Team um Kevin Hall hatte 19 adipöse Menschen nach einem ausgetüftelten Plan mehr als zwei Wochen auf Diät gesetzt und sowohl deren Nahrungsaufnahme als auch die körperliche Aktivität und sämtliche Stoffwechselvorgänge minutiös überwacht. In den ersten fünf Tagen bekamen die Teilnehmer eine ausgewogene Diät. In den folgenden sechs Tagen wurde die Kalorienzufuhr um 30 Prozent reduziert - entweder durch die Reduzierung von Fett oder Kohlenhydraten bei gleichbleibender Proteinzufuhr. Anschließend wurden die Diäten gewechselt. Nach jeweils sechs Tagen zeigte sich, dass jene Teilnehmer, die auf Fett verzichteten, 463 Gramm Körperfett verloren hatten und damit 80 Prozent mehr als diejenigen, die Kohlenhydrate wegließen. Bei ihnen lag dieser Wert bei 245 Gramm.
Kurzzeiteffekt kann verpuffen
Bei der fettreduzierten Diät wurde im Vergleich zur Low-Carb-Diät die Insulinausschüttung stärker herabgesetzt, was bekanntlich zu einer guten Fettverbrennung führt. Doch erstaunlicherweise war die Fettverbrennung ohne die Insulinreduktion sogar stärker. „Unser Fund widerlegt die Theorie, dass die Abnahme des Körperfetts notwendigerweise von der Insulinproduktion anhängig ist“, betont Hall. Der Forscher räumt ein, dass es sich bei der Studie lediglich um einen Kurzzeit-Effekt handeln könnte und sich die Effekte beider Diätformen auf lange Sicht gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Hier sei weitere Forschung nötig.
„Unsere Daten sagen uns, dass Kalorie nicht gleich Kalorie ist, wenn es um die Gewichtsabnahme geht“, sagt Hall. „Aber der Alltag ist kein Forschungslabor und wer an Adipositas leidet und Gewicht verlieren will, sollte die Diät auswählen, die er auf lange Sicht am besten durchhalten kann.“
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