Experten warnen vor E-Zigaretten
E-Zigaretten und E-Shishas werden immer beliebter. Und obwohl man sich über die gesundheitlichen Gefahren noch nicht einig ist, sind sie bisher prinzipiell für jeden zugänglich. Befürworter der E-Zigaretten betonen zwar, dass sie ungefährlicher seien als normale Zigaretten, doch Gesundheitsexperten warnen vor den gesundheitlichen Gefahren. Auch die Deutsche Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtrauchen machen anlässlich des diesjährigen Weltnichtrauchertages am 31. Mai auf die negativen Folgen durch E-Zigaretten und E-Shishas aufmerksam.
Krebsgefahr durch E-Zigaretten?
E-Zigaretten enthalten zwar keinen Tabak, meistens aber Nikotin. Und Untersuchungen haben gezeigt, dass sowohl die nikotinfreien als auch die nikotinhaltigen Flüssigkeiten in E-Zigaretten zu Atemwegsreizungen führen können; zum Teil wurden in den Aerosolen sogar krebserzeugende Substanzen gefunden. "Mit jedem Zug wird ein Chemikaliengemisch inhaliert. Insbesondere bei hohem Dauerkonsum kann eine Krebsgefährdung nicht ausgeschlossen werden“, erklärte Martina Pötschke-Langer, die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ), anlässlich des diesjährigen Weltnichtrauchertages. Experten fordern daher klare gesetzliche Regelungen für die Produkte.
Bisher fallen E-Zigaretten und E-Shishas nicht unter das Jugendschutzgesetz, weil sie keinen Tabak enthalten. Diese Lücke will Familienministerin Manuela Schwesig noch in diesem Jahr schließen und den Verkauf an Kinder und Jugendliche verbieten. Auch das DKFZ, das Aktionsbündnis Nichtrauchen und weitere Unterstützer fordern ein Verkaufsverbot für E-Zigaretten an Jugendliche unter 18 Jahren und die gesetzliche Gleichbehandlung nikotinfreier und nikotinhaltiger Zigaretten.
Befürworter verteidigen Nutzen von E-Zigaretten
Während bei normalen Zigaretten die Inhaltsstoffe verbrannt werden, wird in der E-Zigarette eine Flüssigkeit verdampft, und die Aerosole werden dann beim Inhalieren in die Lunge aufgenommen. Der Geschmack stammt von Aromastoffen; die Geschmacksrichtungen reichen von Minze über Ananas bis Eierlikör.
Befürworter der E-Zigaretten betonen, dass sie als Alternative zu normalen Zigaretten die Krebsgefahr reduzieren und Menschenleben retten können. Gegner jedoch verweisen auf die Gesundheitsrisiken und plädieren für völlige Abstinenz. Ein weiteres Risiko sehen die Kritiker auch im Verführungspotenzial der vermeintlich harmlosen Produkte. So befürchten Vertreter der Deutschen Krebshilfe, dass Kinder durch E-Zigaretten überhaupt erst zum Rauchen verleitet werden. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, warnt: „Das vereinfacht den Wechsel zur Tabakzigarette.“
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