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Erdnuss- und Ei-Allergien können bis zum Schulalter verschwinden

Freitag, 24. Juni 2022 – Autor:
Etwa drei von zehn Erdnuss-Allergien und neun von zehn Ei-Allergien verschwinden bis zum Alter von sechs Jahren. Das zeigt eine australische Langzeitstudie. Bei Babys mit schweren Ekzemen oder mehreren Allergien sind die Chancen geringer.
Ein Brot mit Erdnussbutter kann bei einem allergischen Baby zu Reaktionen führen

– Foto: Adobe Stock/Julia Beatty

Etwa drei von zehn Erdnuss-Allergien und neun von zehn Ei-Allergien verschwinden bis zum Alter von sechs Jahren. Das zeigt eine australische Langzeitstudie. Bei Babys mit schweren Ekzemen oder mehreren Nahrungsmittelallergien sind die Chancen geringer, fanden die Forscher heraus. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Journal of Allergy and Clinical Immunology veröffentlicht.

Die Wissenschaftler werteten dafür Daten der HealthNuts-Studie aus. Die verfolgt die Prävalenz und den Verlauf allergischer Erkrankungen bei 5.276 Kindern, die von 2007 bis 2011 im Alter von einem Jahr anlässlich einer Impfung rekrutiert wurden. Sie wurden auf Lebensmittel-Allergien getestet.

Erdnuss- und Ei-Allergien können bis zum Schulalter verschwinden

Im zeitlichen Abstand wurden erneut Lebensmittel-Allergie-Tests durchgeführt, mit anschließenden oralen Nahrungsmittelprovokationen oder neuen Tests für Patienten mit neuen Symptomen - und zwar nach 2 Jahren (nur Ei), 4 Jahren und 6 Jahren. Zugleich füllten die Eltern Fragebögen aus.

Im Alter von 1 Jahr hatten 156 Kinder im Alter eine Erdnussallergie. Bei 29 Prozent verschwand diese mit 6 Jahren, also etwa im Schulalter. Im Alter von 1 Jahr hatten 471 Kinder eine Ei-Allergie (Rohei). Bei 89 Prozent verschwand diese im Alter von 6 Jahren.

Höheres Risiko für eine persistierende Allergie

Eine persistierende Erdnussallergie trat häufiger bei Kindern auf, die ein schweres Ekzem hatten, neben der Erdnuss gegen mindestens eine Baumnuss allergisch waren und beim Pricktest Quaddeln von 8 mm oder größer entwickelten.

Eine anhaltende Ei-Allergie war wahrscheinlicher bei Kindern, die beim Pricktest Quaddeln von 4 mm oder mehr entwickelten, an einer Erdnuss- oder Sesam-Sensibilisierung, einem schweren Ekzem und einer Allergie auch gegen gebratenes oder gebackenes Ei litten.

Im Alter von 1 bis 6 Jahren entwickelten sich bei 0,7 Prozent der Kinder eine neu aufgetretene Erdnussallergie und bei 0,09 Prozent der Kinder eine aufgetretene Allergien gegen rohes Ei. Im Alter von 6 Jahren hatte die Erdnussallergie eine Gesamtprävalenz von 3,1 Prozent, die Ei-Allergie eine Gesamtprävalenz von 1,2 Prozent.

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