Wenn wir zuckerkrank werden, hat das sehr oft etwas mit dem Körperfett zu tun. Übergewicht verschlechtert nämlich die Insulinempfindlichkeit der Zellen. Darum gehört zur Firstline Therapie des Diabetes II die Gewichtsabnahme. Dabei wirkt sich offenbar schon ein geringer Gewichtverlust positiv auf die Gesundheit aus. "Jedes einzelne Kilogramm macht einen Unterschied", betont Diabetologe Dr. Hans-Martin Reuter aus Jena im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber". Er fügt hinzu: "Verliert ein übergewichtiger Mensch fünf Prozent seines Gewichts, reicht das bereits, um Stoffwechsel und Gesundheit positiv zu beeinflussen."
Fett macht Zellen gegen Insulin resistent
Das geringere Gewicht bewirkt, dass das Insulin aus der Bauchspeicheldrüse wieder besser wirken kann – und die Zuckerwerte sinken. Nach Auskunft des Diabetologen kommen viele Typ-2-Diabetiker dann mit weniger Medikamenten aus. „Zugleich schwindet mit jedem Kilogramm Körpergewicht auch das gesundheitsschädliche Bauchfett, das sich bei den meisten übergewichtigen Typ-2-Diabetikern vor allem in der Leber ansammelt“ sagt Reuter. "Außerdem sinken Blutdruck und Blutfettwerte."
Allerdings ist Abnehmen gar nicht so einfach. Das weiß auch Reuter und empfiehlt, dies in kleinen Schritten zu tun. „Abnehmen ist ein Langzeitprogramm: Kleine Schritte über einen längeren Zeitraum haben mehr Erfolg als eine schnelle Diät“, so der Mediziner im Diabetes Ratgeber.
In kleinen Schritten abnehmen
Spare man täglich 250 Kilokalorien ein – würde das am Ende des Monats ein Kilo weniger auf der Waage bedeuten. "In einem Jahr können Sie fünf bis zehn Prozent Ihres Gewichts also gut abbauen - ohne das Gefühl, ständig auf etwas verzichten zu müssen." Diabetikern empfiehlt er eine Ernährungsberatung.
Wer ungern verzichtet, kann sich dafür mehr bewegen, beispielsweise nach dem Abendessen spazieren gehen oder mit dem Rad zur Arbeit fahren. Bewegung verbrennt Kalorien und somit Zucker. Menschen die damit beginnen, verbessern damit nicht nur ihre Zuckerwerte, sondern haben oft dann auch weniger Appetit.