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Curt Meyer-Gedächtnispreis 2008 verliehen

Montag, 8. Juni 2009 – Autor:
Die Berliner Krebsgesellschaft hat den mit 10.000 Euro dotierten Curt Meyer-Gedächtnispreis für das Jahr 2008 an Dr. rer. nat. Irina Nazarenko verliehen. Die Biologin, die an der Berliner Charité forschte, erhielt renommierten Preis am für ihre wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Krebsforschung.
Curt Meyer-Gedächtnispreis 2008 verliehen

Dr. Irina Nazarenko (re.)

Seit 1988 verleiht die Berliner Krebsgesellschaft den Curt Meyer-Gedächtnispreis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der klinischen, experimentellen und translationalen Krebsforschung an Wissenschaftler, die an Berliner Forschungseinrichtungen tätig sind.

Curt Meyer-Gedächtnispreis an Dr. Nazarenko

Der Curt Meyer-Gedächtnispreis 2008 wurde an Dr. Irina Nazarenko für Ihre exzellente Forschungsarbeit zum Wirkungsmechanismus des Tumorsuppressorgens HRSL3 aus dem Jahr 2007 verliehen. Die Preisverleihung fand am 20. Mai 2009 im Rahmen des Symposiums "Forschungsförderung der Berliner Krebsgesellschaft - wo sich experimentelle und translationale Krebsforschung treffen" in Berlin statt.

Bereits während ihrer Doktorarbeit zeigte Irina Nazarenko, dass das HRSL3 Tumorsuppressorgen in Krebszellen nicht mehr aktiv ist. Behandelte man diese aber mit bestimmten wachstumshemmenden Substanzen, wie zum Beispiel Interferonen, kam es zu einem erneuten Anschalten des HRSL3 Gens und zum Absterben der Krebszellen. Diese Entdeckung steigerte sowohl das wissenschaftliche, als auch das klinische Interesse für dieses Gen. Tumorsuppressorgene tragen durch ihren Funktionsverlust zur Krebsentstehung bei. Ursache für diesen Verlust ist häufig ein genetischer Defekt, welcher unumkehrbar ist. Im Falle von HRSL3 konnte dagegen die normale Funktion wiederhergestellt werden. Solchen Genen kommt daher erhöhte therapeutische Bedeutung zu.

Forschungsarbeit zum Wirkungsmechanismus des Tumorsuppressorgens HRSL3

Die darauf folgenden Analysen zur Funktion von HRSL3 in Eierstockkrebszellen führten zu der Erkenntnis, dass HRSL3 eine hemmende Wirkung auf ein zentrales Enzym mit der Bezeichnung PP2A ausübt. PP2A sitzt in den Zellen gewissermassen wie eine Spinne im Netz und steuert seinerseits eine Vielzahl von Eiweissen, die für das Überleben von Tumorzellen entscheidend sind. Wird HRSL3 wieder aktiv und hemmt PP2A, kann das Überlebensnetzwerk nicht aufrechterhalten werden. Dieser Befund zeigte einen neuen, bis dahin unbekannten Mechanismus der Zelltodkontrolle im Eierstockkrebs.

Die Preisträgerin Dr. Irina Nazarenko forschte an den Mechanismen der HRSL3 Tumor-Suppressor-Funktion in den Jahren 2004 und 2005 am Institut für Pathologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin im Labor für Molekulare Tumorpathologie (Leitung: Prof. Dr. Reinhold Schäfer). Betreuerin ihrer Arbeit war PD Dr. Christine Sers. Die Forschungsergebnisse veröffentlichte das Journal of Cell Science 2007 unter dem Titel "Mechanisms of the HRSL3 tumor suppressor function in ovarian carcinoma cells".

Frau Dr. Irina Nazarenko arbeitet zurzeit an ihrer Habilitation am Institut für Toxikologie und Genetik des Forschungszentrums Karlsruhe.

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