Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Corona-Expertenrat skizziert drei Entwicklungen für Herbst und Winter

Freitag, 10. Juni 2022 – Autor:
Der Corona-Expertenrat hat eine Stellungnahme über nötige Vorbereitungen für den Herbst und Winter vorgelegt. Die Maßnahmen hängen demnach von drei Szenarien ab. In zwei davon könnten Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen obligatorisch werden.
Corona-Expertenrat: Der weitere Verlauf der Pandemie hängt von der Evolution des Coronavirus ab

Corona-Expertenrat: Der weitere Verlauf der Pandemie hängt von der Evolution des Coronavirus ab – Foto: © Adobe Stock/ ArTo

Es ist bereits die 11. Stellungnahme des Corona-Expertenrats der Bundesregierung. Diesmal geht es um die Pandemievorbereitung auf Herbst und Winter 2022/2023. Da derzeit nicht verlässlich vorhersagbar ist, welche Coronavirus-Variante im Winterhalbjahr dominieren wird, skizziert der Expertenrat drei mögliche „Kernszenarien“.

Günstigstes Szenario

Szenario 1 beschreibt den günstigsten Fall: Eine harmlosere, also weniger krankmachende, Variante als Omikron dominiert das Infektionsgeschehen. Dadurch seien stärker eingreifende Infektionsschutzmaßnahmen nicht mehr oder „nur für Risikopersonen“ notwendig, heißt es. Allerdings könne es wegen der geringen Vorkehrung zu mehr Infektionen kommen, insbesondere bei Kindern. Die allgemeine Entwicklung könne durch das Tragen von Masken in Innenräumen „positiv beeinflusst“ werden.

Basisszenario

In Szenario 2 bleibt die Krankheitslast ähnlich wie in der Omikron-Welle. In diesem „Basisszenario“ kommt es zu gehäuften Infektionen und Arbeitsausfällen in der berufstätigen Bevölkerung und zwar bis ins Frühjahr 2023 hinein. Trotz moderater Belastung der Intensivstationen, könnten die Arbeitsausfälle erneut flächendeckende Maßnahmen des Übertragungsschutzes erforderlich machen. Der Expertenrat nennt hier explizit Masken und Abstand in Innenräumen, Maßnahmen der Kontaktreduktion – regional angepasst - und Obergrenzen für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen.

Worst-Case

Szenario 3 skizziert die Möglichkeit einer ansteckenderen und krankmachenderen Variante als Omikron. Das Gesundheitssystem wäre dann durch COVID-19-Fälle auf den Intensiv- und Normalstationen stark belastet, regional sogar überlastet. Auffrischungsimpfungen würden notwendig, andernfalls drohten auch bei Grundimmunisierten schwere Verläufe. Erst etwa im Frühjahr 2023 könnten allgemeine Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsgebot zurückgefahren werden. Die Schutzmaßnahmen würden vor allem Kinder schützen, sagt der Corona-Expertenrat. Auch eine Grippe-Welle bliebe aus.

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Corona , Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Coronavirus

Weitere Nachrichten zum Thema Corona-Pandemie

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Ausgerechnet in der fünften und voraussichtlich heftigsten Corona-Welle poppt eine weitere Welle auf: eine neuerliche Diskussion über ein mögliches Ende der Pandemie. Mit dem Chefvirologen der Uniklinik Essen, Ulf Dittmer, hat sich jetzt ein weiterer prominenter Mediziner in die Debatte eingeschaltet. Seine optimistische Prognose: Covid-19 wird seinen Schrecken verlieren und sich bei Gefährlichkeit und Todesfallrate der jährlich wiederkehrenden Grippe annähern.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin