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Charité wird G-BA-Traumazentrum

Donnerstag, 30. März 2023 – Autor:
Das Land Berlin hat den Campus Virchow-Klinikum als erstes Traumazentrum ausgewiesen. Damit können künftig auch Schwerverletzte anderer Krankenhäuser von der Expertise der Charité profitieren. Zum Beispiel über Telemedizin und digitale Fallkonferenzen.
Das Traumanzentrum der Charité erbringt Leistungen für externe Kliniken in der Unfallchirurgie und bekommt dafür eine Vergütung

Das Traumanzentrum der Charité erbringt Leistungen für externe Kliniken in der Unfallchirurgie und bekommt dafür eine Vergütung – Foto: © Charité | Simone Baar

Berlin hat sein erstes Traumazentrum für Schwerverletzte Erwachsene und Kinder. Das G-BA-Zentrum befindet sich am Charité Campus Virchow-Klinikum, das über eine lange Tradition in der Unfallchirurgie verfügt. G-BA bedeutet, dass hier die Zentrums-Regelungen des Gemeinsamen Bundessausschusses (G-BA) gelten.

Telemedizin ist Teil des Konzepts

Zwar werden in der Traumatologie am Campus Virchow-Klinikum jetzt schon Patienten aus der ganzen Region versorgt. Mit der Ernennung zum G-BA Zentrum durch das Land Berlin werden jedoch auch Schwerverletzte, die in anderen Krankenhäusern liegen, von der Expertise der Universitätsmedizin profitieren. Zum Beispiel sind telemedizinische Leistungen oder digitale interdisziplinäre Fachkonferenzen mit anderen Häusern vorgesehen. Darüber hinaus werden bestimmte technische Angebote permanent am Campus Virchow-Klinikum vorgehalten, die eine besonders hohe Qualität bei der Versorgung von traumatologischen Einzelfällen sowie bei Großschadensereignissen ermöglichen. Kernaufgabe des Traumazentrums ist es also, andere Krankenhäuser in der Unfallchirurgie zu unterstützen und die regionale Versorgung zu koordinieren.

Ansporn für die Digitalisierung auf Landesebene

„Die Ausweisung als G-BA-Traumazentrum ermöglicht es, die digitalen Strukturen auf Landesebene auszubauen“, sagt Prof. Dr. Martin E. Kreis, Vorstandsmitglied Krankenversorgung der Charité. Dadurch werde auch der Austausch und die Vernetzung zu anderen Leistungserbringern gefördert. „Dies birgt viele Vorteile, wie beispielsweise eine verbesserte und bedarfsgerechte Krankenversorgung sowie den Forschungs- und Wissenstransfer“, so Kreis.

G-BA-Zentren wurden 2019 auf Bundesebene eingeführt. Diese Struktur ermöglicht es Krankenhäusern in neun festgelegten Fachbereichen, systematisch Leistungen für andere Kliniken bzw. die dort liegenden Patienten zu erbringen und dafür eine Refinanzierung zu erhalten. Zudem werden bestimmte Vorhaltestrukturen bezuschusst. Dafür müssen die Krankenhäuser einerseits anspruchsvolle Kriterien erfüllen, andererseits muss das jeweilige Bundesland diese herausgehobene Rolle dem Krankenhaus explizit zuweisen.

Das Land Berlin hat dies nun auf Antrag der Charité für die Traumatologie getan. Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, bezeichnete die Zuweisung der neuen Aufgaben für die Charité als „sehr erfreulich“ und auch als eine „gute, zukunftsgerichtete Entwicklung für die Versorgung in Berlin.“

Das Traumazentrum ergänzt die drei bestehenden G-BA-Zentren der Charité : das Berliner Centrum für Seltene Erkrankungen (BCSE), das Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC) und das Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC).

Foto: Charité-Projektteam: Andy Bloch, Stabsst. Kassenverh., Prof. Kreis, Prof. Dr. Ulrich Stöckle, Geschäftsf. Direktor CMSC, PD Dr. Sven Märdian, Stellv. Direktor CMSC, Maximilian Schmidt, Projektmanager GB Strateg. Entw.

Hauptkategorie: Berlin
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