Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Bürger sind bereit, für innovative Lösungen zu bezahlen

Mittwoch, 8. Oktober 2014 – Autor: Cornelia Wanke
Eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt: Jeder zweite Bundesbürger ist bereit, innovative Gesundheitsdienstleistungen branchenfremder Anbieter – zum Beispiel aus dem digitalen Bereich – anzunehmen.

Immer mehr Bürger wollen ihren Gesundheitszustand selbst checken. – Foto: Maridav

Die Smartwatch, die den Puls misst, die Kontaktlinse, die den Blutzucker bestimmt: Viele Bundesbürger wären bereit, für innovative Gesundheitsleistungen branchenfremder Unternehmen Geld auszugeben. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Studie Healthcare & Pharma New Entrants der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Dazu wurden 1.000 Erwachsene befragt. "Fast jeder zweite Deutsche ist offen für die Angebote der neuen Marktteilnehmer", sagt Michael Burkhart, Leiter Gesundheitswesen und Pharma bei PwC. Die einzige Voraussetzung sei dabei, dass eine gleichbleibende Qualität gewährleistet sei, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Folglich werde der so genannte zweite Gesundheitsmarkt - also alle privat finanzierten Produkte und Dienstleistungen rund um die Gesundheit - von den Verbrauchern bereits überwiegend angenommen.

Angebote, die die Sicherheit erhöhen, sind besonders gefragt

Als besonders interessant bewerten die Befragten Angebote, die besseren Schutz im Notfall bieten: Das E-Call-System im Auto, das nach einem Unfall automatisch den Rettungswagen ruft, belegt Platz eins unter den Produkten und Dienstleistungen, die zur Auswahl standen. 87 Prozent halten diese technische Innovation für "eher sinnvoll" oder sogar "sehr sinnvoll". An zweiter Stelle rangiert mit einer Akzeptanz von 74 Prozent die "Post persönlich": Der Briefträger sieht dabei auf Wunsch bei älteren Menschen einmal täglich nach dem Rechten. Präventive Lösungen hingegen, wie zum Beispiel eine App, die die Hörfähigkeit testet, finden laut PwC weniger Anklang.

Immer mehr Bürger wollen ihren Gesundheitszustand selbst kontrollieren können

43 Prozent der Bundesbürger sind bereit, medizinische Dienste und Produkte aus eigener Tasche zu bezahlen, wenn sie damit gesundheitlichen Leistungen schneller und unkomplizierter in Anspruch nehmen könnten. So halten laut der Studie 67 Prozent der Befragten eine App für attraktiv, mit der man einen Termin in einer Praxis buchen kann, um Wartezeiten zu vermeiden. Auch würden viele Bundesbürger laut PwC befürworten, wenn Impfungen, Gesundheitschecks oder einfache Behandlungen auch außerhalb von Arztpraxen möglich wären. 88 Prozent würden das am liebsten zu Hause in Anspruch nehmen. Auch Sanitätshäuser wären für 83 Prozent als Anlaufpunkt denkbar. Drogerien und Fitness-Studios kommen dagegen nur für etwa die Hälfte der Befragten in Betracht. 

Den eigenen Gesundheitszustand kontrollieren zu können, nennen viele ebenfalls als Grund, sich neue Produkte anzuschaffen: Ein Armband, das Vitalwerte misst, spricht 71 Prozent der Befragten an. Dennoch belegen Produkte wie die Kontaktlinse für Diabetiker, die den Blutzucker anzeigt (51 Prozent), oder das iPhone mit Zusatzgerät zum Blutdruckmessen (37 Prozent) im Ranking nur mittlere Plätze.

Interessant sei vor allem, dass die Kosten bei solchen Überlegungen nicht im Vordergrund stehen, so Michael Burkhart. "Die wenigsten der Befragten sind an solchen Angeboten interessiert, um Geld zu sparen, sondern beurteilen neue Produkte vor allem nach dem persönlichen Nutzen." 

Foto: Maridav - Fotolia

Weitere Nachrichten zum Thema Innovation

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin