Brandenburger Landtag diskutiert Umgang mit demografischem Wandel
In der Sitzung am 28. Februar 2013 befasste sich der Brandenburger Landtag mit den Folgen des demografischen Wandels. Nach Ansicht der Opposition hat es die rot-rote Landesregierung bisher versäumt, ein schlüssiges Konzept zum Umgang mit der sinkenden Bevölkerungszahl sowie mit der Alterung der Menschen im Land vorzulegen. Besonders der Rückbau der Infrastruktur in ländlichen Gegenden wurde kritisiert.
Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Schierack erklärte in einer Aktuellen Stunde, durch den demografischen Wandel sei es wichtiger denn je, dass die Generationen zusammenhalten. Doch auch der Staat dürfe sich nicht aus der Verantwortung ziehen und müsse dafür sorgen, dass die Betreuung älterer Menschen und die medizinische Versorgung im ländlichen Raum gewährleitet sind.
Demografischer Wandel: Anteil der über 80-Jährigen verdoppelt sich
Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) erklärte hingegen, in Brandenburg seien bereits viele Projekte zur Bewältigung des demografischen Wandels umgesetzt worden. So seien Strategien zur Seniorenpolitik, zur Fachkräftesicherung und zum Stadtumbau entwickelt worden. Zwar habe sich das Bild der ländlichen Gegenden verändert, doch Schwarzmalereien von verschwundenen Dörfern hätten sich glücklicherweise nicht bewahrheitet.
Schätzungen zufolge werden im Jahr 2030 sechs Prozent weniger Menschen in Brandenburg leben als noch im Jahr 2008. Der Anteil der über 80-Jährigen wird sich hingegen fast verdoppeln und dann über neun Prozent ausmachen. Für das Land bedeutet das erhebliche finanzielle Einbußen. Gleichzeitig verringern sich die Einnahmen durch den auslaufenden Solidarpakt II 2019 und durch weniger EU-Strukturfondsmittel.
Perspektiven des demografischen Wandels werden auch beim nächsten Demografiekongress am 4. und 5. September 2013 in Berlin diskutiert. Mehr Informationen finden Sie unter http://www.der-demografiekongress.de.
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