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BMBF fördert Projekte zur Erforschung von Schmerzleiden

Samstag, 1. Februar 2014 – Autor:
Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen. Doch immer noch sind Schmerzkrankheiten wenig erforscht. Ein neues Forschungsnetz – gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) soll neue und innovative Ansätze für die Versorgung erschließen.
Johanna Wanka: Mehr Geld für die Erforschung von chronischen Schmerzen

Johanna Wanka: Mehr Geld für die Erforschung von chronischen Schmerzen

Rund 30 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer muskuloskelettalen Erkrankung wie Rückenschmerzen, Arthrose, Rheuma oder Osteoporose. Für die meisten Betroffenen eine Leidensgeschichte ohne Ende. Denn noch sind Schmerzkrankheiten wenig erforscht. Deshalb hatte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) ein neues Forschungsnetz ausgeschrieben. Ein internationales Gutachtergremium hat nun aus den 65 eingereichten Anträgen acht Forschungsverbünde ausgewählt. „Die Erforschung dieser Krankheiten hat für uns hohe Priorität, deshalb bringen wir das neue Forschungsnetz auf den Weg. Hier werden die besten Expertinnen und Experten in Deutschland zusammenarbeiten, um gemeinsam Behandlungsmethoden und Präventionsansätze zu verbessern“, sagte Wanka am Donnerstag anlässlich der Bekanntgabe der geförderten Projekte. Das BMBF fördert das Forschungsnetz mit 35 Millionen Euro.

Die Charité ist mit drei Projekten vertreten

Ein Schwerpunkt der Projekte wird auf der Analyse der aktuellen Versorgungssituation, der Krankheitslast und der Behandlungskosten der wichtigsten rheumatischen Erkrankungen liegen. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie die Versorgung der Patienten beispielsweise durch die soziale Situation, das Geschlecht und den Wohnort beeinflusst werden. Auch das Thema Sturzprävention bei Osteoporose-Betroffenen ist Thema eines Verbundes. Ausgehend von der Tatsache, dass ein Knochenbruch weitreichende Folgen bis hin zur Pflegebedürftigkeit haben kann. Hier sollen nach Angaben des Ministeriums auch bestehende Strategien der Versorgung auf Verbesserungsmöglichkeiten hin überprüft werden.

Insgesamt bündeln 32 universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ihre Kompetenzen in anwendungsorientierter Grundlagenforschung, klinischer und Versorgungsforschung. Alleine vier Projekte stammen von Forschungsverbünden aus Berlin – drei davon wurden von der Charité eingereicht.

Forschungen schneller zu den Patienten bringen

Die Bekämpfung der Volkskrankheiten ist nach Angaben des BMBF einer der Schwerpunkte des Gesundheitsforschungsprogramms der Bundesregierung. Ziel sei es, Ergebnisse aus der Forschung schneller und effizienter in die Gesundheitsversorgung zu überführen und damit für Patientinnen und Patienten nutzbar zu machen. Hierfür sollen Strukturen geschaffen werden, die unterschiedliche Forschungsdisziplinen miteinander verknüpfen.

Die Verbünde nehmen ihre Arbeit ab Mitte 2014 auf. Entscheidender Punkt bei all den Projekten sei, dass die neuen Forschungsergebnisse rasch bei den Menschen ankommen, betonte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Foto: idw / acatech/Benzler

Hauptkategorien: Berlin , Gesundheitspolitik
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