BILD zeigt Herz für krebskranke Kinder des INFORM-Projekts
Samstagabend im ZDF, beste Sendezeit, kurz vor Weihnachten, über 60 Promis und ihre Stimmen für Kinder in Not: Die BILD-Hilfsorganisation "Ein Herz für Kinder" weiß, wie man die Herzen der Zuschauer samt ihrer Portemonnaies öffnet. 18.865.926 Euro hat die TV-Gala am 5. Dezember eingebracht – eine Rekordsumme wie der Axel-Springer Verlag meldet. Eine bessere Bühne können sich auch die Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum und vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) für ihr Projekt „INFORM“ nicht wünschen. Das Projekt wurde nun schon zum zweiten Mal bei "Ein Herz für Kinder" vorgestellt. Diesmal rief unter anderem Helene Fischer als prominente Patin für ein krebskrankes Mädchen zu Spenden auf.
Helene Fischer als Patin für ein krebskrankes Mädchen
Mit einem Teil der Summe werden nun Kinder unterstützt, die einen Rückfall erlitten haben und auf extrem teure Medikamente angewiesen sind. Im Rahmen der INFORM Studie erhalten sie eine umfangreiche Erbgutanalyse und anschließend die entsprechenden zielgerichteten Medikamente. Beides wird derzeit von den Krankenkassen nicht bezahlt, weil noch keine ausreichenden Studiendaten vorliegen. Doch für die Kinder kann genau dieser Schritt eine zweite Chance sein.
„Bei rund einem Viertel der krebskranken Kinder kehrt der Krebs nach einer Behandlung zurück, die meisten von ihnen haben dann keine dauerhafte Heilungschance mehr“, sagt Prof. Stefan Pfister vom DKFZ und federführende Koordinator des Forschungsverbunds INFORM. Für etwa die Hälfte dieser Kinder stünden nach einer Erbgut-Analyse geeignete zielgerichtete Therapien zur Verfügung. „Unser Ziel ist es, deutschlandweit bei allen Kindern mit Krebsrückfällen nach einem Medikament zu suchen, das genau zu ihrem Tumor passt“, so Pfister.
Analysen werden deutschlandweit angeboten
Mit der genetischen Analyse des Tumor zum Zeitpunkt des Rückfalls können die Forscher herausfinden, welche Faktoren den Krebs zum Wachsen anregen und dem einzelnen Kind möglicherweise mit einem der neuen, zielgerichteten Medikamente helfen. Die Analysen werden deutschlandweit allen Kindern mit Krebsrückfällen angeboten. Die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Kinderkrebsstiftung unterstützen eine Machbarkeitsstudie über zwei Jahre mit rund 1,1 Millionen Euro. Weitere 2,5 Millionen vom DKFZ und DKTK decken die Kosten für die Erbgutanalyse, Datenauswertung und Dokumentation.
In Deutschland sind jedes Jahr rund 500 krebskranke Kinder von einem Rückfall betroffen. Wenn der Krebs zurückkommt, sind die gängigen Behandlungsmethoden in den meisten Fällen ausgeschöpft.