Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) bekommt Millionen-Spritze für neue Infrastruktur

Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) forscht krankheitsübergreifend
Die Stiftung Charité vergibt zum ersten Mal Mittel aus dem Investitionsfonds der privaten Exzellenzinitiative Johanna Quandt. Mit den nun bewilligten zwei Millionen Euro werden sechs Bauvorhaben und die Anschaffung von Großgeräten am Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) finanziert. Ein eigens für die private Exzellenzinitiative eingesetzter wissenschaftlicher Beirat hat nach einer Ausschreibung über die Vergabe der Mittel entschieden. Die bewilligten Mittel pro Vorhaben bewegen sich zwischen 106.000 und 670.000 Euro.
Investitionsfonds schüttet fürs BIH erstmals Mittel aus
„Mit dem Investitionsfonds möchten wir den Aufbau von Infrastrukturen vorantreiben, die für das Berliner Institut für Gesundheitsforschung von großer strategischer Bedeutung sind und den Wissenschaftlern und Ärzten aus den unterschiedlichen Fächern, Instituten und Kliniken für ihre Forschungsarbeiten und ihre Aufgaben in der Patientenversorgung offenstehen“, fasste Professor E. Jürgen Zöllner, Vorstandsmitglied der Stiftung Charité, die Förderentscheidung zusammen.
Drei der sechs bewilligten Vorhaben gehen an die Charité, drei an das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin. Mit einem sechsstelligen Betrag wird etwa die Einrichtung eines BIH Joint Labs für Bioinformatik unter Federführung des Charité-Pathologen Professor Nils Blüthgen gefördert. Die Charité-Immunologin Professor Britta Siegmund erhält ein Forschungsmikroskop für multispektrales Imaging in einer neuen Core Unit „Immunpathologie für experimentelle Modelle“ der Charité. Professor Ulrich Dirnagl von der Charité Klinik für Neurologie erhält Mittel für den Erwerb von hochsensitiven Radiofrequenzspulen für die Fluor-Magnetresonanztomografie.
BIH darf insgesamt auf 40 Millionen von Johanna Quandt hoffen
Der Investitionsfonds ist Teil eines 40 Millionen Euro schweren Paketes, das die Private Exzellenzinitiative Johanna Quandt dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung in den kommenden Jahren zur Verfügung stellt. Daneben stellt die Initiative Mittel zur Förderung einzelner Personen bereit. Kriterien sind deren exzellente, translational und systemmedizinisch ausgerichtete Forschungsprojekte.
Der Nobelpreisträger Thomas Südhof war der erste Gastwissenschaftler am BIH, der aus Mitteln der Privaten Exzellenzinitiative Johanna Quandt für die translationale Forschung in Berlin gewonnen werden konnte. Sein Besuch in Berlin Ende November war der Auftakt eines auf drei Jahre angelegten Forschungsprojektes, in dem es darum geht, wie Nervenzellen im Gehirn miteinander kommunizieren. Und was falsch läuft, wenn es zu neurologischen Erkrankungen wie Autismus, Schlaganfällen und Multipler Sklerose oder auch psychiatrischen Erkrankungen kommt.
Findungskommission sucht neuen BIH-Chef
Unterdessen wird am BIH nach einem Nachfolger für den Vorstandsvorsitzenden Professor Ernst Theodor Rietschel gesucht. Dessen Amtszeit geht Ende Mai offiziell zu Ende. Als einer der aussichtsreichsten Kandidaten gilt derzeit Professor Erwin Böttinger. Der deutsche Mediziner ist seit 2004 Direktor des Instituts für personalisierte Medizin am Mount Sinai Krankenhaus in New York.