Bekommen Privatversicherte mehr Heilmittel verordnet?
Montag, 5. Januar 2015
– Autor:
Cornelia Wanke
Werden Privatversicherte besser mit Heilmitteln versorgt als Versicherte einer gesetzlichen Krankenversicherung? Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) lässt darauf schließen.
Mehr Physiotherapie für PKV-Versicherte?
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Laut WIP-Studie lassen sich in der Heilmittelversorgung deutliche Unterschiede zwischen Privater und Gesetzlicher Krankenversicherung feststellen. Zu den Heilmitteln gehören insbesondere Maßnahmen der Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Podologie. „Die Heilmittelversorgung wird in der GKV wesentlich stärker eingeschränkt und reglementiert als in der PKV“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des WIP. Die GKV wirke in diesem Bereich „massiv auf das ärztliche Verordnungsverhalten“ ein.
Laut WIP erhalten Privatversicherte eine umfangreichere und individuelle Versorgung
Außer Leistungsausschlüssen und -einschränkungen führten vor allem Richtgrößen und die Möglichkeit eines Regresses gegen den behandelnden Arzt in der GKV zu Rationierung, so das Institut weiter: „Im Vergleich zu gesetzlich versicherten Patienten erhalten Privatpatienten eine umfangreichere und individuellere Versorgung, die sich in entsprechend höheren Heilmittelausgaben niederschlägt.“ In der PKV entfallen laut WIP 8,6 Prozent der ambulanten Leistungsausgaben auf Heilmittel. Diese seien in den vergangenen Jahren stetig angestiegen und zeigten ein dynamischeres Wachstum als die Gesamtausgaben. So hätten im Jahr 2013 die Privatversicherten insgesamt 1.554 Mio. Euro für Heilmittel ausgegeben.
PKV gibt hochgerechnet mehr Geld für Heilmittel aus als die GKV
„Wären die PKV-Versicherten gesetzlich krankenversichert gewesen, hätte die GKV nur rund 618 Mio. Euro für sie aufgewendet“, hat das WIP ausgerechnet. Diese Differenz zwischen den tatsächlichen Ausgaben und den hypothetischen Heilmittelausgaben der PKV-Versicherten, wenn diese in der GKV versichert wären, bezeichnet das WIP als „Mehrumsatz der PKV im Heilmittelbereich“. Dieser belief sich auf 936 Mio. Euro. „Rein rechnerisch entfielen damit auf jede Praxis durchschnittlich 13.300 Euro Mehrumsatz im Jahr“, so das WIP.
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