
Bauchfett ist besonders stoffwechselaktiv und daher gefährlich für die Gesundheit – Foto: anoli - Fotolia
Im Körper gibt es zwei Arten von Fettgewebe, das subkutane sowie das viszerale. Das subkutane, also das Unterhautfettgewebe, wird vor allem an Po und Hüfte sichtbar und dient hauptsächlich als Energiespeicher für schlechte Zeiten beziehungsweise hält uns warm. Das Viszeralfett sammelt sich hingegen in der Bauchhöhle rund um die Organe. Es gilt als besonders ungesund. Nun haben spanische Forscher gezeigt, dass Bauchfett auch das Schlaganfallrisiko erhöhen kann. Die Neurologen hatten untersucht, welchen Einfluss das Gesamtgewicht, aber auch die Verteilung der Fettreserven im Körper auf das Schlaganfallrisiko haben.
Für Frauen scheint Übergewicht gefährlicher zu sein
Für ihre Studie untersuchten die Forscher 388 Patienten unter 75 Jahren, die alle einen ischämischen Schlaganfall erlitten hatten, und verglichen deren Daten mit denen einer Kontrollgruppe. Wie sich zeigte, war Bauchfett – auch unabhängig vom Body Mass Index (BMI) – ein eigenständiger Risikofaktor für Schlaganfälle. Für Frauen galt das besonders.
Auch insgesamt war der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Schlaganfallrisiko bei Frauen stärker als bei Männern. Bei ihnen war sowohl ein erhöhter Bauchumfang als auch ein erhöhtes Taille-zu-Hüfte-Verhältnis mit einem drei- bis fünffach erhöhten Risiko für Schlaganfälle verbunden – bei Männern war dieser Zusammenhang schwächer ausgeprägt. Zudem hatten Männer mit leichtem Übergewicht sogar ein etwas geringes Risiko für Schlaganfälle. Ein gewisser Fettanteil scheint bei ihnen also sogar eine Schutzfunktion zu haben. Dieser Effekt war bei Frauen nicht zu beobachten.
Bauchfett ist besonders stoffwechselaktiv
Warum aber ist gerade Bauchfett für unsere Gesundheit so gefährlich? Viele Forscher sind der Meinung, dass dies an der hohen Stoffwechselaktivität des Viszeralfetts liegt, denn es bildet mehr als 200 Botenstoffe. Dazu gehören auch solche, die den Blutdruck erhöhen, die Freisetzung des Hormons Insulin beeinflussen und Entzündungen auslösen können.
Ab welcher Menge Bauchfett wirklich gefährlich wird, kann bisher allerdings nicht bestimmt werden. Auch ist nicht auf den ersten Blick erkennbar, wie hoch der Bauchfettanteil bei einer Person ist. Der Body Mass Index reicht hier als Bestimmungsgröße nicht aus, denn wo genau das Fett am Körper sitzt, berücksichtigt der BMI nicht. So können auch normalgewichtige Menschen einen erhöhten Bauchfettanteil haben.
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