Bald innovative Therapien gegen Sinusitis und Asthma?
Etwa 11-15 Prozent der Bevölkerung sind von chronischer Sinusitis und ähnlichen Erkrankungen betroffen. Diese beeinträchtigen die Betroffenen nicht nur durch Schmerzen, sondern und andere Symptome wie nasale Obstruktion oder eine verminderte Geruchswahrnehmung. 40 Prozent der Betroffenen leiden an chronischer Rhinosinusitis mit nasalen Polypen. Diese Form ist häufig gekennzeichnet durch comorbides Asthma und die Behandlung ist oft schwierig. Viele der Patienten zeigten keine Reaktion auf eine konventionelle Behandlung und benötigten eine extensive medizinische Versorgung, z. B. durch chirurgische Eingriffe und häufige ärztliche Untersuchungen, so Experten.
Bisher werden Betroffene häufig mit Steroiden und chirurgisch behandelt
Es bestehe ein erheblicher Bedarf an neuen therapeutischen Ansätzen, erklärten Prof. Claus Bachert, Universität in Ghent (Belgien) und Prof. Lars-Olaf Cardell, vom Karolinska Institutet in Stockholm (Schweden), die Vorsitzenden des 10. Symposium on Experimental Rhinology and Immunology of the Nose (SERIN), das von der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) in Stockholm (Schweden) veranstaltet wird.
Bisher bestünden die einzigen Behandlungsoptionen für diese Patienten aus oral verabreichten Steroiden und chirurgischen Eingriffen. "In Zukunft werden wir über mehrere, innovative Behandlungsoptionen mit monoklonalen (biologischen) Antikörpern verfügen, die mit einer Injektion verabreicht werden. Sie werden diese gravierende Erkrankung in den Griff bekommen und orale Steroide und wiederholte chirurgische Eingriffe überflüssig machen", sagte Prof. Bachert.
Der Wissensstand über immunologische Prozesse ermöglicht neue Therapieoptionen
Derzeit läuft nach Angaben der Experten die Erforschung dieser neuen Behandlungsformen. Eine von ihnen steht Patienten mit schwerem Asthma bereits zur Verfügung. "Der Wissensstand über immunologische Prozesse in den oberen Atemwegen hat sich in den vergangenen Jahren rasch weiterentwickelt und ermöglicht es uns, diese schwere, chronische Erkrankung der Nebenhöhlen besser zu verstehen. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden fünf Jahren neue und wirksamere Optionen zur Verfügung stehen werden, mit denen sich die Situation vieler Patienten erheblich verbessern wird", fügte Prof. Cardell hinzu.
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