02. November 2016 . Drucken . Orale Kontrazeptiva Antibabypille könnte Depressionsrisiko erhöhen Einer dänischen Studie zufolge ist die Anwendung der Antibabypille zur Verhütung mit einer erhöhten Depressionsrate assoziiert. Dies gilt offenbar besonders für junge Frauen unter 20 Jahren. Die Einnahme der Pille ist mit einem erhöhten Depressionsrisiko assoziiert Laut einer Studie dänischer Forscher haben Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille einnehmen, ein deutlich erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken. Für ihre Analyse hatten die Gynäkologen und Psychiater der Universität Kopenhagen landesweite Register für Arzneiverordnungen und psychiatrische Diagnosen mit Daten von über einer Million Frauen und Mädchen im Alter zwischen 15 und 34 Jahren über einen mittleren Zeitraum von sechs Jahren ausgewertet. Depressionsrisiko teilweise verdoppelt Es zeigte sich, dass Frauen, die Verhütungsmittel einnahmen, im weiteren Verlauf öfter Antidepressiva verschrieben bekamen als Frauen, die nicht-hormonell verhüteten. Bei Kombinationspräparaten war die Wahrscheinlichkeit für eine Verordnung von Antidepressiva um 20 Prozent erhöht, bei reinen Gestagenpillen um 30 Prozent. Auch von der Pille auf Hormon-Pflaster oder Vaginal-Ringe umzusteigen, erwies sich nicht als hilfreich – hier war das Risiko sogar noch höher als mit der Antibabypille. So erhöhten transdermale Pflaster mit dem Wirkstoff Norelgestromin das Risiko für eine Antidepressiva-Verordnung um 100 Prozent, ein Vaginalring mit Etonogestrel führte zu einer Risikosteigerung von 60 Prozent und ein Intrauterinpessar mit Levonorgestrel zu einer Erhöhung von 40 Prozent. Der Studie zufolge sind junge Frauen und Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren am stärksten gefährdet, unter oralen Kontrazeptiva eine Depression zu entwickeln. So lag bei ihnen die Rate an Erstverordnungen von Antidepressiva unter Östrogen-Gestagen-Pillen um 80 Prozent und unter reinen Gestagenpillen um 120 Prozent höher als ohne hormonelle Kontrazeption. Die Wahrscheinlichkeit für eine Depression war aber auch von der Dauer des Hormongebrauchs abhängig. So war nach sechsmonatiger Behandlung ein durchschnittlicher Risikoanstieg um 40 Prozent zu verzeichnen, nach ein bis vier Jahren betrug die Risikoerhöhung noch 20 Prozent und nach vier bis sieben Jahren 10 Prozent. Kritik an dänischer Studie Die dänische Studie erntete aber auch Kritik. So monierten einige Experten, dass die Daten nicht aus doppelblinden Studien stammten, sondern aus bereits vorhandenen Statistiken, was die Aussagekraft immer begrenze. Dr. Channa Jayasena von der Gesellschaft für Endokrinologie am Imperial College London erklärte gegenüber der britischen Zeitung Telegraph: „Die Studie beweist nicht, dass die Pille eine Rolle bei der Entwicklung von Depressionen spielt. Es ist weitere wissenschaftliche Arbeit nötig, um mögliche Zusammenhänge aufzuzeigen. Bis dahin sollten Frauen sich nicht durch die Ergebnisse von der Einnahme der Pille abschrecken lassen.“ Dennoch sind die Ergebnisse der Studie sicher ernst zu nehmen. So gibt es viele Einzelfallberichte, die von Stimmungsveränderungen im Zusammenhang mit der Antibabypille berichten. Und gerade in jungen Jahren sind Frauen anfällig für Depressionen. Daher kann es sinnvoll sein, mit der Verschreibung zum Beispiel bei Teenagern besonders vorsichtig zu sein. Foto: © rosifan19 - Fotolia.com Autor: Anne Volkmann Hauptkategorie: Medizin Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Depression , Antidepressiva , Schwangerschaft , Fruchtbarkeit , Verhütungsmittel , Antibabypille
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