Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

AIDS-Kampagne wirbt für Sympathie

Freitag, 30. November 2012 – Autor:
Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember gibt es eine neue Kampagne. Es geht darum, Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV abzubauen – in der Gesellschaft und insbesondere am Arbeitsplatz.
AIDS-Kampagne wirbt für Sympathie

Marika ist eine von vielen HIV-Positiven, die der neuen AIDS-Kampagne ihr Gesicht verleihen.

HIV-positive Menschen wenden sich bis zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember an die Öffentlichkeit. Mit mutigen Statements wie „Ich habe HIV. Und den Respekt meiner Kollegen. Hätte ich auch Deinen?“ werben sie auf Plakaten sowie in einem Kino- und TV-Spot für Toleranz und Solidarität.

Ziel der neuen nationalen Kampagne „Positiv zusammen leben!“ ist es, Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV in unserer Gesellschaft abzubauen. Die Kampagne mit dem Schwerpunkt „HIV in der Arbeitswelt“ wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Partnerschaft mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG), der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) umgesetzt.

Zwei Drittel aller HIV-Positiven arbeiten. Genauso viele haben schon Diskriminierung im Alltag erlebt

Eine HIV-Infektion führt nicht automatisch zur Arbeitsunfähigkeit. In Deutschland arbeiten nach aktuellen Schätzungen zwei Drittel aller HIV-Positiven. Eine von der BZgA beauftragte Studie der DAH zeigt, dass 61 Prozent der befragten HIV-Positiven ihre Infektion am Arbeitsplatz verschweigen – häufig aus Angst vor Benachteiligung. Diese Befürchtung ist nicht unbegründet. „Alarmierende 77 Prozent der befragten Menschen mit HIV haben im Jahr vor der Befragung Diskriminierung im Alltag erlebt. Das zeigt, wie wichtig unsere Kampagne ist“, sagte BZgA-Direktorin Prof. Dr. Elisabeth Pott.

Carsten Schatz, Vorstandsmitglied der Deutschen AIDS-Hilfe, bezeichnete es als vollkommen inakzeptabel, dass Menschen mit HIV am Arbeitsplatz mit Diskriminierung rechnen müssen. „Dafür können wir gemeinsam vieles tun: Arbeitgeber können das Thema zum Beispiel im Betrieb ansprechen, Leitlinien zum Umgang damit erstellen und die Kampagne ‚Positiv zusammen leben!’ aktiv unterstützen.“

Dank der fortschrittlichen medizinischen Versorgung hat sich die Lebenserwartung von Menschen mit HIV deutlich verlängert. Die Zahl der Betroffenen wird deswegen in den kommenden Jahren weiter wachsen. Es leben schon heute nahezu doppelt so viele Menschen mit HIV/AIDS in Deutschland als noch vor 15 Jahren.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr warb dafür, HIV-Positive darin zu bestärken, offen mit ihrer HIV- Infektion umzugehen. Es sei daher wichtig, ein offenes Klima für HIV-Positive zu schaffen und Benachteiligungen im Arbeitsleben abzubauen.

Lesen Sie auch:
  • Aktuelle Schätzung der Zahl von HIV-Infektionen in Deutschland
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: AIDS , HIV , Entstigmatisierung

Weitere Nachrichten zum Thema HIV

15.11.2019

Die Zahl der Neuinfektionen mit HIV in Deutschland ist zurückgegangen. Ob die Möglichkeit der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) dazu beigetragen hat, ist noch unklar. Das meldet das Robert Koch-Institut.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Prof. Hendrik Streeck leitet Deutschlands erstes Institut für HIV-Forschung am Universitätsklinikum Duisburg-Essen. Gesundheitsstadt Berlin hat mit dem US-Rückkehrer über sein größtes Ziel gesprochen: eine präventive Impfung gegen HIV.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin