
Abführmittel gehen nicht an den Speck, sondern entziehen dem Körper lediglich Wasser
Abführmittel sind dazu gedacht, eine Verstopfung zu beseitigen. Dass sie beim Abnehmen helfen, ist ein Trugschluss, dem insbesondere junge Frauen unterliegen. Denn schnell purzeln mal ein zwei Kilo von der Waage, weshalb Abführmittel besonders gerne für eine Diät missbraucht werden. Zudem glauben viele, dass der Körper weniger Nährstoffe – sprich Kalorien – verwerten kann, wenn die Nahrung möglichst schnell den Darm passiert. Das aber ist nicht der Fall, da Laxantien im Wesentlichen im Dickdarm wirken, die Nährstoffe werden jedoch vorher im Magen und im Dünndarm aufgenommen. Abführmittel entziehen dem Körper lediglich Wasser, die Fettpölsterchen bleiben dagegen unberührt.
Verlust von Wasser und Elektrolyte
„In diesem Irrglauben werden die abführenden Mittel, die eigentlich gegen Verstopfungen oder Darmträgheit eingesetzt werden, missbräuchlich bei einer Diät oder auch zur Darmentgiftung angewendet“, betont die Apothekerkammer Niedersachsen und warnt vor einem Missbrauch. „Der scheinbare Erfolg ist auf einen gefährlichen Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust zurückzuführen. Dadurch gerät der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht, Nierenversagen und sogar lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen können die Folgen sein“, so die Apothekerkammer.
Darmträgheit bei übermäßigem Gebrauch
Eine weitere Folge von einer regelmäßigen Einnahme ist paradoxerweise Darmträgheit. Diese wird vor allem durch den Verlust von Kalium und Magnesium verursacht. Ein Teufelskreis entsteht und es werden noch mehr Abführmittel eingenommen.
Nach Angaben der Apothekerkammer sind Abführmittel von allen verschreibungsfreien Arzneimitteln die häufigsten Präparate, die für eine Diät missbraucht werden. Von einem Missbrauch ist die Rede, wenn Arzneimittel ohne medizinische Indikation absichtlich, dauerhaft, sporadisch oder übermäßig eingenommen werden.
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