Zahnimplantate halten auch bei Älteren gut
Die Forscher verglichen 150 bei über 70-jährigen Patienten gesetzte Implantate mit 150 Implantaten, die bei unter 35-jährigen Patienten eingegliedert wurden und beobachteten die Haltbarkeit über eine Zeit von im Schnitt 4,1 Jahren.
Bei den über 70-jährigen wurden Implantate meist aufgrund des schlechten Zahnfleischzustands rund um die verbliebenen eigenen Zähne notwendig. Sie litten fast alle an Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herzschwäche. Bei den jungen Patienten war der häufigste Grund zur Implantat-Versorgung ein verlorener Einzelzahn.
Zahnimplantate bei über 70-jährigen hielten zu 87 Prozent
Bei den über 70-jährigen gingen 14 Implantate verloren. Die mittlere Verweil-Wahrscheinlichkeit betrug 87 Prozent. Bei den jüngeren Studienteilnehmern gingen 11 Implantate verloren. Die mittlere Verweil-Wahrscheinlichkeit lag bei 91 Prozent. Ältere hatten also kein bedeutend höheres Risiko, das Implantat zu verlieren. Für die Begleiterkrankungen war kein negativer Einfluss nachzuweisen.
Weitere Studien, die beim 65. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) im Juni 2015 in Stuttgart vorgestellt wurden, bescheinigten auch anderen Risikogruppen eine gute Prognose für den Einsatz von Zahnimplantaten.
Dazu zählen Menschen mit sehr wenig Kieferknochenangebot, Patienten, bei denen Knochen und Weichgewebe rekonstruiert wurden, Patienten mit Fehlbildungen, Patienten, die Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems oder eine Strahlentherapie erhalten, Patienten, die an Parodontitis leiden oder Herz-Medikamente oder Blutverdünner einnehmen.
Foto: Vladislav Kochelaevs