Was man gegen Durchfall auf der Reise tun kann
Durchfall zwingt zu drei bis fünf Toilettenbesuchen am Tag, der Stuhl ist breiig-wässrig. Dazu können Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe oder auch leichtes Fieber kommen. Die Keime stören die Flüssigkeitsregulation des Darms, er gibt zuviel Wasser ab. Die größte Gefahr ist daher das Austrocknen. Der Erkrankte sollte deswegen möglichst viel trinken, schwarzen Tee oder Säfte.
Mit dem wässrigen Stuhl werden außerdem wichtige Salze und Mineralien aus dem Körper gespült. Mit Elektrolyt-Pulver zum Auflösen oder fertigen Elektrolyt-Lösungen kann man diese dem Organismus wieder zuführen. Alternativ lässt sich eine Elektrolyt-Lösung selbst anmischen: In 1 l Wasser oder Tee 1 TL Salz, 8 TL Zucker und 1/2 TL Natronpulver auflösen. Von Cola wird eher abgeraten, die Kohlensäure regt die Darmtätigkeit zusätzlich an, auch ist ihr Zuckergehalt zu hoch.
Medikamente gegen Durchfall auf Reisen
Medikamente, die die Darmtätigkeit blockieren (Loperamid), sollten möglichst nur einmal und nur zur Überbrückung eingenommen werden, etwa wenn eine Bustour oder die Fahrt zum Flughafen ansteht. Nimmt die Darmtätigkeit ab, können sich die Erreger ungestörter ausbreiten. Bei Kindern unter 12 Jahren sind diese Präparate nicht erlaubt.
Von der Wirksamkeit von Probiotika, vorbeugend oder während der Durchfall-Erkrankung eingenommen, sind nicht alle Mediziner überzeugt. Milchsäurebakterien (Vorsicht bei Kindern unter 6 Jahren) oder medizinische Hefepilze (Vorsicht bei Kindern unter 2 Jahren) sollen einen Schutzfilm auf der Darmwand bilden, die Vermehrung der unerwünschten Keime hemmen und die Wiederaufnahme von Elektrolyten fördern.
Bei einem unkomplizierten Durchfall klingen die Beschwerden nach zwei bis fünf Tagen wieder ab. Bei einem blutig-schleimigen Stuhl oder höherem Fieber sollte man einen Arzt aufsuchen, der eventuell ein Antibiotikum verschreibt. Dauert der Durchfall länger oder hält nach dem Urlaub an, ist ein Arztbesuch nötig. Das wird auch bei erkrankten Babys und Kleinkindern geraten. Bei ihnen wie bei älteren, kranken Menschen ist die Gefahr der Austrockung größer.
Wie man Durchfall vorbeugen kann
Ursache des Durchfalls sind meist e.Coli-Bakterien, Salmonellen, Shigellen oder auch Noro- und Rota-Viren, in seltenen Fällen Einzeller. Es sind Fäkalkeime. Durch mangelnde Hygiene werden sie über die Hände anderer auf Lebensmittel oder etwa auf Türklinken überragen. So gelangen sie über die Nahrung oder die Hände in den Mund des Infizierten und von dort aus in den Darm. Sie befallen die Darmwand, die mehr Flüssigkeit abgibt. Einige Erreger zerstören auch Zellen in der Darmschleimhaut.
Bei Reisen in tropische und subtropische Regionen mit schlechten hygienischen Bedingungen (Südasien, Südamerika) erkranken bis zu 50 Prozent der Urlauber, auf Nilkreuzfahrten sind es sogar zuweilen 80 Prozent.
Die Regeln zur Vorbeugung sind einfach: nur gekochtes und gebratenes zu essen und nur Obst, das direkt vor dem Essen geschält wird. Wasser nur aus abgepackten Flaschen trinken, sich mit abgepacktem Wasser die Zähne putzen, Leitungswasser vor dem Trinken abkochen oder mit keimtötenden Tabletten oder einem Spezialfilter behandeln, und auf Eiswürfel verzichten, sie werden mit Leitungswasser zubereitet und können kontaminiert sein. Die Hände vor dem Essen mit Seife waschen.
Foto: Adam Gregor