Stärkt kaltes Duschen die Abwehrkräfte?
Zwischen Januar und März 2015 nahmen 3.018 Probanden zwischen 18 und 65 Jahren an der Untersuchung teil. Sie hatten keine schweren Erkrankungen und keine Erfahrung mit regelmäßigen kalten Duschen. Die Teilnehmer wurden in vier Gruppen aufgeteilt. Über 30 Tage lang duschte die erste Gruppe täglich erst heiß und dann 30 Sekunden so kalt, wie es die Leitungstemperatur zuließ. Die zweite Gruppe duschte 60 Sekunden täglich kalt, die dritte 90 Sekunden. Die Kontrollgruppe duschte nur warm.
Die Kaltduscher durften in den anschließenden 60 Tagen kalt oder warm duschen nach Belieben. Ergebnis: Die Kaltduscher meldeten sich zwar um 29 Prozent seltener am Arbeitsplatz krank, waren aber nach eigenen Angaben genausoviele Tage krank wie die Kontroll-Duscher, das betraf auch Erkältungen und grippale Infekte.
Kaltes Duschen stärkt nicht die Abwehrkräfte
Es ergaben sich auch keine signifikanten Unterschieder zwischen der 30-, 60- und 90-Sekunden-Gruppe. Die häufigste unerwünschte Nebenwirkung war eine anhaltende Kälteempfindung in Körper, Händen und/oder Füßen bei bis zu 13 Prozent der Probanden.
Fazit der Forscher: Eine routinemäßige Heiß-Kalt-Dusche führte zu einer statistischen Reduktion der krankheitsbedingten Fehltage am Arbeitsplatz, aber nicht zu weniger Krankheitstagen bei Erwachsenen ohne schwere Begleiterkrankungen. Die Studie wurde im Fachmagazin Plos One veröffentlicht.
Bei bestimmten Erkrankungen könnte eine den kalten Duschen ähnelnde Hydrotherapie nach Kneipp indes durchaus nützlich sein, das zeigen andere Untersuchungen.
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