Schlechte Noten für vegetarische Fleischersatzprodukte
Getestet wurden Schnitzel, Burger, Nuggets, Hackbällchen und Wurst, die Hälfte davon aus ökologischer Produktion. Überraschend hoch ist die Belastung mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH). MOSH können sich im Körper anreichern und haben in Tierversuchen zu Organschäden geführt.
Mineralöl steckt in den Würstchen von Tofutown und Taifun. So enthält die Viana Veggie fresh Bratwurst mild so viel von den Substanzen, dass schon ein 100-Gramm-Würstchen genügt, um die geschätzte Tagesaufnahme von Erwachsenen um das Doppelte auszuschöpfen. Die Taifun Veggie-Bratwurst ist nur wenig besser.
Vegetarischer Fleischersatz mit Glutamat oder Gen-Soja
Vier Bio-Produkte und fast alle konventionellen Produkte wurden mit Aromen oder konzentrierten, glutamathaltigen Zusätzen wie Hefeextrakt oder Würze auf fleischähnlich getrimmt. Glutamat kann bei empfindlichen Personen jedoch Kopfschmerzen und Hitzeempfindungen auslösen.
In den Produkten von Lidl und Real wurden zwei gentechnisch veränderte Sojasorten nachgewiesen. Angesichts der von den Anbietern angegebenen Herkünften überrascht das wenig: Nord- und Südamerika sind Kornkammern für Gen-Soja. Verunreinigungen der GVO-frei angebauten Soja lassen sich somit - trotz strengster Kontrollen - kaum vermeiden. Gentechnik wurde auch in der Soja-Bio-Bratwurst von Taifun nachgewiesen.
Vegetarischer Fleischersatz: zu salzig, zu viel gesättigte Fettsäuren
Zwölf Produkte enthalten mehr als zwei Gramm Salz pro 100 Gramm. Kombiniert mit einer salzhaltigen Beilage oder Brot ist schnell mehr als die Hälfte des Tagesrichtwerts von sechs Gramm erreicht. Zu viel Salz erhöht jedoch das Risiko für Bluthochdruck.
Insbesondere die Schnitzel sind ähnlich fett wie Fleischzubereitungen. Durch den Einsatz pflanzlicher Öle ist die Fettqualität besser, es sei denn, es wird Palm- oder Kokosfett eingesetzt, wie in den Produkten von Aldi Süd, Edeka und Topas. Dann steigt die Menge an ungünstigen gesättigten Fettsäuren. Fazit: Fleischersatzprodukte für Vegetarier oder Veganer sind nicht unbedingt eine gesunde Alternative.
Foto: Kitty