Frühreife kommen früher in die Wechseljahre
Manche Mädchen sind noch nicht einmal elf Jahre alt, wenn sie zum ersten Mal ihre Monatsblutung bekommen. Dass viele von ihnen auch früher in die Wechseljahre kommen, haben nun australische Forscher herausgefunden. Danach steigt ihr Risiko für den Beginn der Wechseljahre vor dem 44. Lebensjahr um 80 Prozent. Waren die Mädchen dagegen bei ihrer ersten Monatsblutung bereits elf Jahre sank das Risiko auf knapp zwölf Prozent. Von den Frauen, die bei ihrer ersten Monatsblutung 13 Jahre alt waren, kamen nur neun Prozent früh in die Wechseljahre, davon waren 1,8 Prozent jünger als 40.
Kinderlose kommen auch früher in die Wechseljahre
In der retrospektiven Studie wurden Daten von rund 51.450 postmenopausalen Frauen aus verschiedenen Ländern ausgewertet, darunter Skandinavien, Großbritannien, Australien und Japan. Doch nicht nur die frühe Pubertät ist ausschlaggebend für die frühen Wechseljahre. Auch Kinderlosigkeit begünstigt das. So haben Frauen, die nie ein Kind geboren haben, ein doppelt so hohes Risiko schon mit Anfang/Mitte 40 in die Wechseljahre zu kommen, als Mütter von Kindern. Die Studie ist soeben im Fachjournal «Human Reproduction» erschienen.
Risiko für chronische Krankheiten steigt
Laut dem Forscherteam Professor Dr. Gita Mishra von der Universität Queensland in Australien sind diese Informationen deshalb wichtig, weil die Menopause diverse Erkrankungen wie Osteoporose oder kardiovaskuläre Probleme begünstigt. „Wir wissen, dass frühreife Frauen und solche die früh in die Wechseljahre kommen, ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten haben und dass ihre Lebenserwartung sinkt“, sagt Mishra. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass diese Frauen verstärkt überwacht werden sollten.“
Das durchschnittliche Eintrittsalter in die Wechseljahre lag in der Studie bei 51 Jahren, wobei der Normbereich zwischen 48 und 53 Jahren lag. Der Beginn der Wechseljahre wird als der Zeitpunkt definiert, an dem die letzte Menstruationsblutung stattgefunden hat.
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