Einlagen helfen bei Kniegelenksarthrose
Kniegelenksarthrose ist ein fortschreitender Verschleiß des Gelenkknorpels im Knie. Der Knorpel verliert seine Elastizität, wird rau und rissig. Im Lauf der Zeit nimmt die Fähigkeit des Kniegelenks, knorpelernährende Gelenksflüssigkeit zu produzieren, immer mehr ab. Im letzten Stadium reiben die Knochen direkt und schmerzhaft aufeinander; das Kniegelenk kann versteifen.
Arthrose ist nicht heilbar. Allerdings können verschiedene Maßnahmen die Beschwerden lindern. Wissenschaftler haben nun untersucht, ob spezielle Einlagen in den Schuhen die Belastung des Gelenks reduzieren können.
Einlagen reduzieren Belastung bei Kniegelenksarthrose
Das Team um den britischen Forscher Richard Jones von der University of Salford wollte überprüfen, wie sich verschiedene orthopädische Hilfen auf die Kniebelastung bei medialer Kniegelenksarthrose auswirken. Mit einer dreidimensionalen Ganganalyse testeten sie zwei Einlagen mit einem Keil von fünf Grad, darunter ein Modell mit medialer Stütze, sowie einen Mobilitätsschuh und das Barfußlaufen. Zum Vergleich zogen sie die Ergebnisse beim Gehen mit normalen flachen Schuhen heran.
Es zeigte sich, dass in der Frühphase des Schritts das Barfußlaufen die Belastung am besten reduzieren konnte, nämlich um 7,6 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Einlagen senkten die Last um 5,9 (lateraler Keil) beziehungsweise 5,6 Prozent (lateraler Keil mit medialer Stütze). Der Mobilitätsschuh konnte die Belastung auf das Gelenk nicht senken. In der Spätphase des Schritts waren hingegen die Einlagen dem Barfußlaufen überlegen.
Insgesamt verminderte Barfußgehen die Belastung um 4,3 Prozent, die Einlage brachte eine Entlastung um 8,0 Prozent beziehungsweise 5,5 Prozent. Die Mobilitätsschuhe zeigten keine Wirkung auf die Belastung, doch die Patienten waren von ihnen trotzdem überzeugt, denn das Gehen in den Schuhen reduzierte die Schmerzen sofort und sie waren angenehm zu tragen. Auch die unterstützte Einlage wurde als bequemer und schmerzlindernder empfunden als der laterale Keil.
Gehen erhält die Beweglichkeit
Wenn Einlagen oder spezielle Schuhe die Motivation der Betroffenen zum Gehen unterstützen, ist das auf jeden Fall sinnvoll. Erst im vergangenen Jahr hat eine Studie gezeigt, dass gemächliches Spazierengehen die Beweglichkeit der Arthrose-Patienten deutlich fördern kann. Eine signifikante Verbesserung ergab sich in der Untersuchung ab einer täglichen Gehstrecke von rund vier Kilometern. Das entspricht ungefähr 6000 Schritten oder einer Stunde gemächlichen Gehens.
Arthrose im Knie ist eine sehr häufige Veränderung des Kniegelenks: 75 Prozent aller über 50-Jährigen haben Anzeichen für den Verschleißt. Bis zu einem gewissen Grad gehört die Kniegelenksarthrose zum normalen Alterungsprozess und ist nicht immer behandlungsbedürftig. Nur wenn der Abbau nicht altersgemäß verläuft und zu starken Schmerzen führt, ist dies ein Grund für eine orthopädische Behandlung.
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