Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Deutscher Krebspreis 2015 in drei Kategorien verliehen

Donnerstag, 19. März 2015 – Autor:
Drei Krebsforscher sind am Mittwoch mit dem Deutschen Krebspreis 2015 der Deutschen Krebsgesellschaft ausgezeichnet worden. Die Forscher hatten mit wegweisenden Arbeiten zu Bauchspeicheldrüsenkrebs, Hirntumoren und zur Krebsentstehung im Alter überzeugt.
Deutscher Krebspreis 2015 in drei Kategorien verliehen

Deutscher Krebspreis 2015: Drei wegweisende Arbeiten in der Onkologie ausgezeichnet

Die Sieger des Deutschen Krebspreises 2015 stehen fest: In der Kategorie „Klinische Forschung“ ging die Auszeichnung an Prof. Günter Klöppel aus München; im Bereich „Translationale Forschung“ an Prof. Dr. Wolfgang Wick aus Heidelberg und in der Kategorie „Experimentelle Forschung“ an Prof. Dr. Karl Lenhard Rudolph aus Jena. Jeder Preisträger erhält nun 7.500 Euro. Der Preis wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft am Mittwoch in Heidelberg im Rahmen des 18. Internationalen Krebskongresses AEK verliehen. Mit der Auszeichnung würdigt das onkologische Expertennetzwerk wegweisende Arbeiten in der Onkologie im deutschsprachigen Raum.

Preisträger Klöppel hat an WHO-Klassifikation von Pankreastumoren mitgewirkt

Günter Klöppel von der TU München hat die Auszeichnung für die Charakterisierung von Pankreastumoren (Bauchspeicheldrüsenkrebs) erhalten. Der Pathologe erforschte unter anderem die kindliche Nesidioblastose, eine Erkrankung der insulinproduzierenden Pankreaszellen, die als Vorläufer des Pankreaskarzinoms auftreten kann. Er beschrieb und klassifizierte außerdem spezielle Pankreastumoren und hormonproduzierende Tumoren im Verdauungssystem. Seine Forschungsergebnisse führten zum Beispiel zu einer Hypothese über die schrittweise molekulare Entstehung hormonproduzierender Tumoren aus frühen und späten Stammzellen und flossen in die WHO-Klassifikation von Pankreastumoren ein. Klöppel siegte in der Kategorie klinische Forschung.

Neue Therapiestandards für Patienten mit Gliomen gesetzt

Der Preisträger in der Kategorie „translationale Forschung“ Wolfgang Wick von der Neurologischen Klinik der Universität Heidelberg wurde für seine Arbeiten zu bösartigen Hirntumoren gewürdigt. Der Neuroonkologe konnte als Koordinator der deutschen NOA-04- und NOA-08-Studien neue Therapiestandards entwickeln, die bei der Behandlung von Patienten mit Gliomen inzwischen weltweit umgesetzt werden. Wick ist der erste deutsche Sprecher der Brain Tumor Group der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC).

Bestimmte Mutationen gehen Krebsentstehung um Jahre voraus

Wie Krebs überhaupt entsteht, das erforscht Karl Lenhard Rudolph am Leibniz-Institut für Altersforschung in Jena. Rudolph untersucht die Rolle des Reparaturenzyms Telomerase bei der Tumorentstehung, insbesondere im Hinblick auf Stammzell-Mutationen, die im Alter auftreten und der Krebsentstehung um Jahre vorausgehen. Mit seinen Arbeiten trug er wesentlich zum besseren Verständnis der Rolle der Telomere und der Stammzellen bei der Krebsentstehung im Alter bei, gleichzeitig liefern seine Forschungsergebnisse Ansatzpunkte zur Prävention von Krebs im Alter, heißt es in der Begründung der Deutsche Krebsgesellschaft.

Foto: © DigitalGenetics - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Krebsforschung , Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)

Weitere Nachrichten zum Thema Krebsforschung

13.08.2015

Eine neue Methode könnte die Krebs-Behandlung erleichtern: Beim Pre-Targeting wird ein Antikörper vorausgeschickt, der die entarteten Zellen aufspürt. Anschließend lockt der Antikörper eine radioaktive Sonde an, die den bösartigen Tumor besser sichtbar macht und ihn schädigen kann.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Der Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft Dr. Johannes Bruns über den Aufbau von flächendeckenden klinischen Krebsregistern und warum Daten für die Krebsbekämpfung unverzichtbar sind.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin