Ärzte-Statistik meldet für 2014 ein leichtes Plus
365.247 Ärzte waren in 2014 bei den Landesärztekammern gemeldet. Das entspricht einem Plus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der im Krankenhaus tätigen Ärzte liegt nun bei 51,0 Prozent. Vor allem Zuwanderer aus dem Ausland haben für etwas Entlastung gesorgt. Ihr Anteil ist im Jahr 2014 um 3.768 auf 39.661 gestiegen, was einem Plus von 10,5 Prozent entspricht. Drei Viertel davon kommen aus europäischen Staaten, hier führen Rumänien, Griechenland und Österreich die Statistik an. Weiter kam 18,4 Prozent der zugewanderten Ärzte aus Asien gefolgt von Afrika mit 5,4 Prozent und Amerika mit 2,9 Prozent.
Ärztemangel: Zuwanderung kompensiert die Lücken nicht
Doch laut Bundesärztekammer reicht der leicht positive Migrationssaldo nicht aus, um die personellen Lücken zu schließen. „Etwas mehr und doch zu wenig“, fasste deren Präsident Frank Ulrich Montgomery die Ergebnisse der Ärztestatistik für das Jahr 2014 zusammen. Nach Ansicht Montgomerys ergeben sich die Lücken in der medizinischen Versorgung aus einer Reihe von gesellschaftlichen Entwicklungen. Allen voran die Alterung der Ärzteschaft bei gleichzeitig steigender Nachfrage einer ebenfalls alternden Bevölkerung, aber auch fehlende Studienplätze und abwandernde Ärzte machten dem Land zu schaffen, sagte er.
Immerhin haben in 2014 knapp 2.400 Ärzte Deutschland den Rücken gekehrt. Beliebteste Auswanderungsländer waren wie in den Vorjahren die Schweiz, Österreich und die USA. Hinzukommen die knapp 116.000 Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit. Ihre Anzahl hat sich gegenüber 2013 um 2,4 Prozent erhöht, was rund 2.757 Ärzten entspricht. Häufigster Grund für die Untätigkeit ist laut Ärzte Statistik der Ruhestand. Anders als gemeinhin angenommen, sind nur 2,3 Prozent berufsfremd tätig, das heißt sie arbeiten zum Beispiel in der Pharmaindustrie oder als Journalisten. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Blick auf die Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach stieg die Zahl der Ärzte in Teilzeit zwischen dem Jahr 2001 und dem Jahr 2011 von 31.000 auf 54.000 Ärzte.
Zehn Prozent mehr Medizinstudienplätze wären notwendig
Während der GKV-Spitzenverband mit der Statistik einen allgemeinen Ärztemangel als widerlegt sieht, warnt die Bundesärztekammer ausdrücklich davor. Insbesondere bei den Hausärzten sei die Situation gravierend, denn ihre Zahl werde sich in den nächsten fünf Jahren um etwa 7.000 verringern. Und mit dem Nachschub laufe es schleppend. „Abwehren lässt sich der Ärztemangel nur, wenn es gelingt, mehr Ärztinnen und Ärzte auszubilden", sagte Montgomery. Derzeit gebe es an den Universitäten knapp 10.000 Medizinstudienplätze, mindestens zehn Prozent mehr wären jedoch notwendig. „Leider scheinen aber weder Bund noch Länder bereit zu sein, sich hier finanziell zu engagieren“, so der Bundesärztekammer-Präsident.
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