Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Zusätzliches Vitamin D nicht für jeden nötig

Mittwoch, 21. April 2021 – Autor: Anne Volkmann
Wer einen nachgewiesenen Vitamin D-Mangel hat, sollte sich öfter unter freiem Himmel bewegen oder – wenn das nicht reicht – Vitamin D-Präparate zu sich nehmen. Doch nicht jeder benötigt zusätzliches Vitamin D, selbst im Winter nicht.
Nahrungsmittel mit Vitamin D

Vitamin D findet sich vor allem in Fisch, Eiern und Milchprodukten – Foto: Adobe Stock / photka

Vitamin D gilt mittlerweile schon fast als Allheilmittel: Gegen Osteoporose wird es empfohlen, Depressionen soll es vorbeugen, MS-Schübe verhindern und die Infektionsanfälligkeit senken. Sogar die Wahrscheinlichkeit für schwere COVID-19-Verläufe soll es einigen Studien zufolge senken. Aber sollte deshalb jeder vorsorglich Vitamin D-Präparate zu sich nehmen?

Nein, sagen Mediziner und Verbraucherschützer. Richtig ist: In den grauen Wintermonaten bekommen wir oft nicht genug Sonnenlicht, um unseren Vitamin D-Bedarf zu decken. Richtig ist auch, dass wir nur durch Nahrungsmittel nicht ausreichend Vitamin D zu uns nehmen können. Zu einem Mangel muss es deshalb dennoch nicht kommen.

Vitamin D wird hauptsächlich über Sonneneinstrahlung gebildet

Unser Körper produziert etwa 80 bis 90 Prozent des Vitamin D-Bedarfs selbst, indem Sonne auf die Haut strahlt. Dafür reicht, in sonnenreichen Monaten Gesicht, Hände und Arme täglich für 5 bis 25 Minuten der Sonne auszusetzen. Die Vitamin D-Speicher in der Leber und im Fett- und Muskelgewebe füllen sich auf, und in der Regel reichen diese Reserven, unseren Körper auch im Winter mit dem Vitamin zu versorgen.  

Die restlichen 10 bis 20 Prozent des Vitamin D-Bedarfs nehmen wir über die Nahrung auf. Hier spielen vor allem fetter Fisch, Eigelb und Käse, aber auch Brokkoli eine Rolle. Ausreichend Vitamin D nur durch die Nahrung zu sich zu nehmen, ist jedoch fast nicht möglich.

Wer nie in die Sonne geht, könnte einen Vitamin D-Mangel haben

Risikogruppen für einen Vitamin D-Mangel sind Senioren über 65 Jahren, Menschen, die sich kaum oder nie mit unbedeckter Haut in die Sonne gehen, Menschen mit dunklem Hauttyp oder mit chronischen Erkrankungen der Leber, der Nieren oder des Magen-Darm-Traktes. Ein Vitamin D-Mangel kann durch eine Blutuntersuchung nachgewiesen werden.

Erst wenn der Arzt einen Mangel an Vitamin D feststellt, ist es ratsam ein entsprechendes Nahrungsergänzungsmittel oder Medikament einzunehmen. Präventiv zu solchen Mitteln zu greifen, ist nicht empfehlenswert. Viele Vitamin D-haltige Nahrungsergänzungsmittel sind hochdosiert und können eine Überdosierung an Vitamin D verursachen, die im schlimmsten Fall zu einer Nierenschädigung führen kann.

Bei Verdacht auf Vitamin D-Mangel den Arzt befragen

Dr. Britta Schautz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Berlin, rät: „Verbraucherinnen und Verbraucher, die einen Mangel vermuten, sollten sich an einen Arzt wenden. Präventiv Vitamin D-haltige Nahrungsergänzungsmittel zu konsumieren, kann der Gesundheit auch schaden statt nützen. Vor allem hochdosierte Produkte mit über 20 Mikrogramm sollten nicht ohne ärztliche Verordnung eingenommen werden, da sie zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen können.“

Hauptkategorien: Medizin , Prävention und Reha
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Vitamin D , Osteoporose

Weitere Nachrichten zum Thema Vitamin D

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin