Zu Weihnachten ein neues Gesicht
Im Juni geriet der Libyer, von Beruf Architekt, in seiner Heimatstadt Misrata mit dem Auto in kriegerische Auseinandersetzungen mit den Gaddafi-Truppen. Vor ihm explodierte eine Rakete. Ein Splitter riss einen sechs Zentimeter grossen Krater in sein Gesicht. Nase, Mund, Kiefer waren komplett zerstört. Die Hilfsorganisation "Ärzte für Libyen" vermittelte ihn nach Berlin - an die Klinik für Plastische Chirurgie am Martin-Luther-Krankenhaus. In vier Operationen führte der Chefarzt Dr. Johannes Bruck eine aufwändige Gesichtsrekonstruktion durch. Die Plastische Chirurgie verfügt über spezielle Verfahren zur Wiederherstellung von Formen der Körperoberfläche und der Funktion von Gliedmassen, die durch Unfälle, aber auch durch Tumor-Operationen oder fortschreitendes Alter verloren gegangen sind oder aufgrund von angeborenen Missbildungen fehlen.
Für die Rekonstruktion der Nasenflügel, des Unterkiefers und der Lippen wurden Sehnen, Muskeln und Knochenteile aus Leiste und Becken des jungen Libyiers verwendet. Nach Angaben des Martin-Luther-Krankenhauses sollen noch weitere Operationen folgen.
Die Abteilung für Plastische Chirurgie wurde im Januar 1999 am Martin-Luther-Krankenhaus neu eingerichtet und ist international bekannt.