Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Zu viel Salz - zu hoher Bluthochdruck?

Montag, 25. Mai 2009 – Autor:
Hoher Salzkonsum gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen. Warum zuviel Salzaufnahme jedoch zu Bluthochdruck führen kann, ist bislang nicht geklärt. Jetzt ist es Forschern des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin Berlin-Buch zusammen mit anderen Wissenschaftlern gelungen, neues Licht auf dieses Rätsel zu werfen.
Zu viel Salz – zu hoher Bluthochdruck?

©Rainer Sturm/PIXELIO

Seit Menschengedenken gilt hoher Salzkonsum als Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen. Dennoch ist es nach wie vor ein Rätsel, wieso zuviel Salzaufnahme zu Bluthochdruck führen kann. Forschern des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, der Universität Erlangen und der Universität Regensburg ist es jetzt zusammen mit Forschern in Helsinki, Finnland, und Wien, Österreich, gelungen, neues Licht auf die Verbindung zwischen Salzkonsum, Wasserhaushalt und Blutdruckregulation zu werfen. In der Haut von Laborratten haben sie einen neuen Salzspeicher im Körper entdeckt. Ist dieser Speicherprozess gestört, bekommen die Tiere Bluthochdruck (Nature Medicine, doi: 10.1038/nm.1960)*.

Salzhaltige Nahrung dreht Genschalter an

Ohne Salz (Natriumchlorid) können weder Mensch noch Tier leben. Salz reguliert nämlich den Wasserhaushalt des Körpers. Es wird vom Magen-Darm-Trakt aufgenommen, das meiste davon scheiden die Nieren wieder aus. Jedoch speichert der Körper Salz in den Zellen und in den Bereichen zwischen den Zellen, dem Interstitium.

Dr. Jens Titze aus Erlangen und Forscher aus Berlin, unter ihnen Dr. Dominik N. Müller, Dr. Wolfgang Derer sowie Professor Friedrich C. Luft vom Experimental and Clinical Research Center des MDC, konnten jetzt zeigen, dass sich Salz im Interstitium der Haut von Laborratten ablagert, wenn ihre Nahrung einen hohen Salzanteil hat. Dieser Speicherprozess wird von weissen Blutzellen, den Makrophagen gesteuert.

In diesen Blutzellen entdeckten die Forscher einen Genschalter, TonEBP (tonicity-responsible enhancer binding protein) genannt. Dieser Genschalter wird bei sehr salzhaltiger Nahrung in den Makrophagen angedreht. TonEBP wiederum schaltet ein Gen an (VEGF-C- vascular endothelial growth factor C), das die Bildung von Gefässen im lymphatischen System reguliert. Das Lymphgefässsystem spielt nicht nur bei der Körperabwehr eine wichtige Rolle, sondern auch beim Flüssigkeitstransport und für den Blutkreislauf.

Folge: Bluthochdruck

Geht die Zahl der Makrophagen zurück, oder fehlt die Bindestelle für das VEGF-C-Gen, können die Tiere schlechter Salz aus der Haut mobilisieren. Sie bekommen Bluthochdruck, stellten die Forscher fest. Noch aber ist dieser Prozess und seine Bedeutung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beim Menschen nicht vollständig verstanden.

Weitere Nachrichten zum Thema Bluthochdruck

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin