Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Zitronensaft schützt vor Noro-Viren

Freitag, 11. September 2015 – Autor:
Zitronensäure bindet an Noro-Viren und hindert sie möglicherweise daran, menschliche Zellen zu infizieren. Das entdeckten Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. Zitronensaft könnte daher vor dem Erreger schwerer Magen-Darm-Infekte schützen.
Gute Wirkung von Zitronensaft gegen Noroviren

Zitronensaft schützt vor Noroviren – Foto: cut - Fotolia

Hinter heftigen, plötzlich einsetzenden Magen-Darm-Beschwerden stecken häufig Noro-Viren. Sie sind die überwiegende Ursache von Ausbrüchen der Erkrankung in Krankenhäusern oder auf Kreuzfahrtschiffen. Das Virus ist extrem ansteckend und wird fäkal-oral übertragen, das heißt, über kontaminierte Hände oder verunreinigte Lebensmittel.

„Daher ist es wichtig, ein sicheres und gesundheitlich unbedenkliches Desinfektionsmittel zur Verfügung zu haben“, erklärt Grant Hansman, Leiter der C.H.S.-Nachwuchsgruppe Noro-Viren am DKFZ und der Universität Heidelberg. Die Gruppe wird von der C.H.S.-Stiftung gefördert.

Noro-Viren: Zitronensaft senkt Ansteckungskraft

Weil sich Noro-Viren nicht in einer Kulturschale vermehren lassen, verwendeten die Forscher für ihre Versuche so genannte „virus-like particles“. Diese leeren Virus-Proteinkapseln haben die gleichen Oberflächeneigenschaften wie echte Viren.

Frühere Beobachtungen zeigten, dass Fruchtextrakte, etwa Orangen- oder Granatapfelsaft, die Infektionsfähigkeit von Noro-Viren reduzieren können. Eine Röntgenstrukturanalyse ergab nun, dass das Citrat - aus Zitronensaft oder aus Desinfektionsmitteln - genau an die Stelle bindet, mit der das Virus beim Infektionsvorgang mit den Körperzellen in Kontakt tritt. Die Ergebnisse erklären, warum Citrat die Infektionsfähigkeit von Noro-Viren reduziert.

„Vielleicht sind ja die paar Tropfen Zitronensaft, die man üblicherweise auf eine Auster träufelt, eine guter Infektionsschutz“, spekuliert Grant Hansman in einer DKFZ-Mitteilung. Der Virologe schätzt, dass die Citratmenge im Saft einer Zitrone ausreichen könnte, um beispielsweise die Hände zu dekontaminieren.

Foto: cut

Hauptkategorie: Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Viren

10.02.2016, aktualisiert: 13.12.2016

Zwischen Oktober und März haben Noroviren Hochsaison. Nach der Ansteckung kommt es nach 6 Stunden bis 2 Tagen zum Ausbruch der Erkrankung, meist starker Brechdurchfall. Nach Abklingen der Symptome können Betroffene noch über Wochen ansteckend sein - über ihren Stuhl.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin