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Zimmerpflanzen: Beruhigend und gesund

Donnerstag, 9. Februar 2023 – Autor:
Grüne Gewächse schaffen im eigenen Zuhause eine natürliche Atmosphäre, können das Raumklima verbessern und sogar das seelische Wohlbefinden, gerade in der düsteren Jahreszeit. Zu beachten ist, dass Pflanzen auch giftig sein und Schimmel bilden können.
Großblättrige Zimmerpflanze (Monstera).

Je mehr Pflanzen in einem Raum stehen und je größer die Blätter, desto größer die Sauerstoff- und Befeuchtungsleistung. Als einer der besten Luftreiniger unter den Zimmerpflanzen gilt das Fensterblatt (Monstera). – Foto: AdobeStock/Marina Kaiser

Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die Natur welk und grau ist und die Menschen sich in die Häuser zurückziehen müssen, können Zimmerpflanzen ein Lichtblick sein und für ein natürlicheres Raumklima sorgen. Wie wirken sie auf Körper und Seele? Ist alles, was grün ist, schon automatisch gesund? Oder lauern da auch Risiken, auf die man achten sollte, damit Pflanzen in jedem Fall gut tun?

Befeuchtete Raumluft schützt vor Erkältungen

In der kalten Jahreszeit ist die Luft drinnen meist trocken, vor allem wenn wir stark heizen. „Dann leisten Zimmerpflanzen gute Dienste, denn sie verbessern das Raumklima“, sagt Kai Klindt vom Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Pflanzen geben Feuchtigkeit ab, dadurch binden sie Staub und verbessern die Luftfeuchtigkeit im Raum. Mehr als 90 Prozent des Gießwassers wird wieder an die Umgebung abgeleitet – und das frei von Keimen.

Besonders während der winterlichen Heizperiode kommt das den Atemwegen zugute. Trocknen die Schleimhäute, etwa in der Nase, aus, verlieren sie ihre Barriere-Wirkung gegenüber Krankheitserregern. Außerdem können sich Erkältungskeime in feuchter Luft schlechter durch den Raum bewegen als bei trockener Luft, sinken schneller zu Boden und verlieren damit ihre Ansteckungskraft.

Zimmerpflanzen: So wirken sie auf den Körper

Verschiedene Studien belegen, dass eine Umgebung mit Pflanzen für niedrigeren Puls und Blutdruck sorgt. Wissenschaftler konnten außerdem nachweisen, dass Zimmerpflanzen auch flüchtige Schadstoffe aus Möbeln, Teppichen und Baustoffen aus der Raumluft herausfiltern können. So wird Formaldehyd (aus Spanplatten beziehungsweise Möbeln) in weniger schädliche Ameisensäure umwandelt. Die Substanz reizt die Schleimhäute und kann Krebs im Nasenrachenraum auslösen. Auch den Feinstaub aus PC-Druckern können Pflanzen mit ihren Blättern auffangen: Er lagert sich dort ab, bis das Blatt welk wird.

Großblättrige Pflanzen sind am besten

Je mehr Pflanzen in einem Raum stehen, desto größer die Sauerstoff- und Befeuchtungsleistung. Gut geeignet sind laut Experten großblättrige Arten wie Zimmerlinde, Nestfarn, Zyperngras, Ficus, Kolbenfaden oder Aralien-Arten. Abhängig von den Gießintervallen lässt sich mit Zimmerpflanzen die Luftfeuchtigkeit um etwa fünf Prozent erhöhen.

Das Schlafzimmer braucht nachtaktive Pflanzen

Grünpflanzen wandeln über das Chlorophyll in ihren Blättern Kohlendioxid (CO2) unter anderem in Sauerstoff  um – aber nur mit Sonnenlicht, also tagsüber. Zu den Pflanzen, die auch nachts C02 aufnehmen, zählen zum Beispiel Bogenhanf, Echte Aloe, Bromelie und Orchidee.

Raumklima: Stoßlüften ist und bleibt effektvoller

So gut es sich anfühlen mag: Ein paar wenige Zimmerpflanzen alleine reichen nicht aus, um bei geschlossenen Fenstern im Winter das Raumklima perfekt zu machen. Gesundheitsexperte Klindt warnt davor, den Frischluft-Effekt zu überschätzen: Wesentlich wichtiger fürs Raumklima sei es, mehrmals täglich das Fenster zu öffnen und gründlich stoßzulüften, damit die Luft im Raum komplett erneuert und möglichst gut wieder befeuchtet werden kann. Wissenschaftler sagen: Um genügend Sauerstoff für einen einzelnen Menschen zu produzieren, müssten Pflanzenblätter, aneinandergelegt, eine Fläche von mindestens 400 Quadratmetern ergeben.

Pflanzen können Stress reduzieren und die Stimmung aufhellen

Zimmerpflanzen machen Räume attraktiver und gemütlicher. Dadurch entsteht auch ein positiver Effekt für unser seelisches Wohlbefinden. Studien weisen darauf hin, dass Pflanzen Stress und Schmerzwahrnehmung reduzieren können. „Sie können die Leistungsfähigkeit und die Stimmung verbessern, etwa bei der Arbeit im Büro“, sagt Klindt. „Und Wissenschaftler konnten auch messen, dass allein das Betrachten von Grünpflanzen und Natur beruhigend wirkt."

Gifte in Pflanzen können Atemwege reizen

Naiv und gedankenlos sollte man mit Pflanzen deshalb aber nicht umgehen. Menschen mit Atemwegserkrankungen oder Allergien zum Beispiel sollten einige Dinge beachten. „Man sollte nicht vergessen, dass Pflanzen auch Giftstoffe enthalten können, die bei Kontakt Haut und Atemwege reizen können“, sagt Kai Klindt von der „Apotheken Umschau“. „Darüber sollte man sich vorab informieren.“ Auch dürfe man nicht vergessen, dass in laufend feucht gehaltener Blumenerde Schimmelbildung möglich sei. Wichtig ist es hier, Staunässe zu vermeiden und nach dem Gießen überschüssiges Wasser aus dem Topf oder Untersetzer zu entfernen.

Hauptkategorie: Umwelt und Ernährung
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