Zeitumstellung: Am 27. Oktober wird die Uhr zurückgedreht

Die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit im Oktober hat mehr Nachteile als Vorteile
Noch ist die Zeitumstellung in Deutschland nicht abgeschafft. So werden in der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 27. Oktober wieder einmal die Uhren umgestellt. Zurückgedreht von drei auf zwei Uhr beginnt dann in Europa wieder die Winterzeit. Es könnte eines der letzten Male sein, denn im März hatte das Europäische Parlament für eine Abschaffung der Zeitumstellung bis 2021 gestimmt. Doch wie das konkret umgesetzt werden soll, ist bislang noch unklar. Jedes Mitgliedsland wurde aufgefordert, eine Präferenz abgeben, ob dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit gelten soll.
Mehrheit will Ende der Zeitumstellung
Eine repräsentative Umfrage der DAK Gesundheit zeigt, dass drei Viertel der Deutschen die Zeitumstellung für überflüssig halten und sich ein Ende von Sommer- und Winterzeit wünscht. In der EU-weiten Befragung sprachen sich vergangenes Jahr sogar 84 Prozent der Teilnehmer für ein Ende der Zeitumstellung aus. Und das nicht nur, weil der Terminkalender durcheinander gerät, sondern auch der Biorhythmus, wenn es von einem auf den anderen Tag eine Stunde früher dunkel wird.
In der DAK-Umfrage von 1.000 Personen aus Deutschland, klagte jeder dritte über gesundheitliche Probleme beim Wechsel von der Sommer- auf Winterzeit, was einen Höchststand der vergangenen Jahre bedeutet.
Schlapp und müde wie bei Jetlag
77 Prozent der Befragten, die schon einmal Probleme im Zusammenhang mit der Zeitumstellung hatten, fühlen sich dabei schlapp und müde. Einschlafprobleme und Schlafstörungen stehen mit 65 Prozent an zweiter Stelle, wovon vor allem Frauen betroffen sind. 41 Prozent können sich nach dem Dreh an der Uhr schlechter konzentrieren, fast ein Drittel fühlt sich gereizt. Jeder Achte leidet unter depressiven Verstimmungen. Und fast jeder fünfte Erwerbstätige kam nach der Zeitumstellung schon einmal zu spät zur Arbeit.
Empfindliche Menschen reagieren mit psychischen Problemen
„Psychische Probleme, die nach der Zeitumstellung auftreten, sind nichts Ungewöhnliches“, sagt Franziska Kath, Diplom-Psychologin der DAK-Gesundheit. „Man kann sie mit einem kleinen Jetlag vergleichen: Die innere Uhr gerät ein wenig durcheinander.“ Ihr Tipp: Ruhe und ein paar Tage Geduld. „Oft hilft es schon, sich stressige Termine nicht in die Woche nach dem Dreh an der Uhr zu legen und alles etwas gemächlicher anzugehen.“
Winterzeit ist Normalzeit
Die Winterzeit ist die Normalzeit, da sie dem Sonnenstand entspricht. In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Zeitumstellung mit der Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise zwei Jahre zuvor eingeführt. Damit wollte man Energie sparen. 1996 wurde die Sommerzeit dann EU-weit eingeführt. Inzwischen weiß man aber, dass durch die Zeitumstellung keine Energie eingespart wird. Laut Forschern wäre eine durchgängige Winterzeit am gesündesten für den Menschen.
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