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Zeitarbeiter klagen häufiger über Rückenschmerzen

Dienstag, 4. Februar 2014 – Autor: Cornelia Wanke
Zeitarbeiter plagen häufiger Rückenschmerzen als andere Beschäftigte. Deshalb sollte bei ihnen ganz besonders auf eine gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeitsumgebung geachtet werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Zeitarbeiter klagen häufiger über Rückenschmerzen

Zeitarbeit: Monotone, körperliche Arbeit schlägt sich auf den Rücken

„Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeit", so lautet der Titel des dritten Factsheets zur Erwerbstätigenbefragung 2012, das die Bundesanstalt jetzt veröffentlicht hat. 2012 gab es in Deutschland rund 880.000 Zeitarbeiter. Fast drei Viertel (71 %) waren männlich. Im Vergleich zu den übrigen Erwerbstätigen berichten sie häufiger über schwere körperliche Arbeit, ungünstige Umgebungsbedingungen und Monotonie. Trotz ihres durchschnittlich jüngeren Alters klagen sie stärker über Muskel-Skelett-Erkrankungen.

Während die Frauen in Zeitarbeit mehrheitlich im Dienstleistungsbereich arbeiten, verrichten Männer ihre Arbeit überwiegend im Produktionsbereich. Dies spiegelt sich in den Arbeitsbedingungen wider.

Ungünstige Umweltbedingungen und monotone Arbeit verursachen Stress am Arbeitsplatz

So geben Zeitarbeiter häufiger an, mit den Händen oder im Stehen zu arbeiten als die übrige Erwerbsbevölkerung. Oft sind sie auch ungünstigen klimatischen Bedingungen wie Zugluft, Kälte, Hitze oder Nässe ausgesetzt. Immerhin berichtet fast jeder dritte Zeitarbeiter darüber - außerhalb der Zeitarbeit nur jeder fünfte. Zwei Drittel der Zeitarbeitnehmer geben an, dass sich ihre Arbeit ständig wiederholt. Auch ist ihr Handlungsspielraum deutlich eingeschränkter als bei den übrigen Erwerbstätigen. Dafür erleben sie aber weniger Termin- und Leistungsdruck und müssen seltener verschiedene Dinge gleichzeitig erledigen.

Mehr Gesundheitsförderung in der Zeitarbeit – Bundesanstalt gibt Hinweise

Während es bei den psychosomatischen Beschwerden keine deutlichen Unterschiede zu den anderen abhängig Beschäftigten gibt, klagen deutlich mehr Zeitarbeitnehmer über Schmerzen im Muskel-Skelett-Bereich. Angesichts des jungen Durchschnittsalters der Zeitarbeiter empfiehlt die BAuA daher, Maßnahmen zu ergreifen, damit Fehlbelastungen vermieden und die Arbeitsfähigkeit lange Zeit erhalten werden kann. „Eine ergonomische, gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung und ein Verhalten, das die Gesundheit schont, tragen dazu bei“, so die Bundesanstalt. Das von ihr herausgegebene Factsheet gibt weiterführende Hinweise auch zu Handlungshilfen, um Zeitarbeit gesundheitsgerecht zu gestalten.

Das Factsheet "Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeit" steht als PDF auf der Internetseite der BAuA unter www.baua.de/arbeitsbedingungen zur Verfügung.

Foto: © ehrenberg-bilder - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
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