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Zehn Jahre Berliner Herzinfarktregister

Montag, 4. Oktober 2010 – Autor:
Seit zehn Jahren ist die Versorgung von Berliner Herzinfarktpatientinnen und -patienten kontinuierlich verbessert worden. Dank des Engagements der im Berliner Herzinfarktregister (BHIR) organisierten Kliniken konnte die Krankenhaussterblichkeit dieser Patienten zwischen dem Jahr 2000 und 2008 halbiert werden.
Zehn Jahre Berliner Herzinfarktregister

Foto: AOK Mediendienst

 

Im Berliner Herzinfarktregister wurden seit seiner Gründung die Daten zur stationären Therapie von inzwischen mehr als 20.000 Herzinfarktpatientinnen und -patienten gesammelt und gemeinsam ausgewertet. 23 Berliner Kliniken, die sich über das ganze Stadtgebiet verteilen, nehmen in der nunmehr dritten Erhebungsphase teil. Mit Hilfe der Daten werden Versorgungsabläufe dokumentiert und qualitätssichernde Elemente in den Klinikalltag eingeführt. Dabei steht der Nutzen einer Therapie für den Patienten im Vordergrund. "Die notärztliche Erstversorgung und die stationäre Versorgung spielen eine herausragende Rolle, da es sich beim akuten Herzinfarkt um einen stationär zu behandelnden Notfall handelt", erklärte Dr. med. Birga Maier, Leiterin der an der TU Berlin beheimateten wissenschaftlichen Dokumentationsstelle des BHIR.

Sterblichkeit am Herzinfarkt gesunken

Wie sehr sich die Versorgung von Herzinfarktpatienten in Berlin verbessert hat, machen die Zahlen zur Krankenhaussterblichkeit deutlich: In den am BHIR teilnehmenden Kliniken ist die Sterblichkeit am Herzinfarkt in den vergangenen Jahren kontinuierlich von 12,2% (1999/2000) auf 6,2% (2007/2008) gesunken. Für Hochrisikogruppen wie etwa ältere Patienten, bei denen die Eingriffe am riskantesten sind, ist der Rückgang der Sterblichkeit noch beeindruckender: So ging bei Patienten über 80 Jahren die Krankenhaussterblichkeit von 30,7% (1999/2000) auf 15,0% (2007/2008) zurück.

Anlässlich des Ende September gefeierten zehnjährigen Bestehens erklärte der BHIR-Vorsitzende Professor Dr. med. Heinz Theres: "Das aussergewöhnliche Engagement der Berliner Kardiologen für Qualitätssicherung hat die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität nachweislich verbessert."

Berliner Herzinfarktregister

Der Präsident der Ärztekammer Berlin, Dr. med. Günther Jonitz, der das BHIR seit seiner Gründung umfassend unterstützt, ergänzte: "Das Herzinfarktregister ist ein Paradebeispiel dafür, wie durch Zusammenarbeit und strukturiertes Lernen aus dem Alltag die Patientenversorgung systematisch verbessert werden kann. Durch dieses systematische Bewerten der im Rahmen des BHIR gesammelten Daten lernen die Berliner Kardiologen kollektiv." Dies sei umso bemerkenswerter, da es sich beim BHIR um ein freiwilliges Forum handele, wo sich Kolleginnen und Kollegen offen austauschten, die sich sonst eher als Konkurrenten sähen, fügte Theres hinzu.

Massgeblich für die gute Versorgung von Herzinfarktpatienten in Berlin sind die im Jahr 2000 eingeführte Leitliniengerechte Versorgung und die flächendeckende Infrastruktur zur stationären Behandlung von Herzinfarktpatienten. So verfügt Berlin derzeit über 37 Kliniken mit Akutversorgung von Herzinfarktpatienten, 18 Notarzteinsatzfahrzeugstützpunkte sowie 20 Kliniken mit Kathetermessplätzen (inkl. DHZB).

Weitere Informationen unter:
http://www.herzinfarktregister.de/

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