Zecken: Erste FSME-Fälle aufgetreten

Zecken-Saison 2016 mit ersten FSME-Fällen gestartet – Foto: Astrid Gast - Fotolia
Zecken können die gefährliche Infektionskrankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, betonte die Politikerin vor der Presse. Von April bis Oktober ist das Risiko am höchsten. Jetzt sei daher höchste Zeit für eine Schutzimpfung.
Dank des Klimawandels seien die Spinnentiere mittlerweile fast ganzjährig aktiv, heißt es in einer einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim, und zwar ab Februar bis in den Dezember hinein. Das berichtet die Parasitologin Prof. Ute Mackenstedt. Sie kontrolliert seit 2014 regelmäßig rund 100 Gärten im Großraum Stuttgart. Weiteres Ergebnis: Der Lebensraum der Zecken beginnt bereits vor der Haustür. „Inzwischen können wir in 60 Prozent aller Gärten Zecken nachweisen."
Zecken: Symptome bei einem Drittel der FSME-Infizierten
Nach erfolgter Infektion treten bei rund 30 Prozent der infizierten Menschen Krankheitserscheinungen auf. Die Krankheit verläuft in zwei Phasen: Zunächst kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit mäßigem Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindelgefühl.
Nach einem fieberfreien Intervall von etwa einer Woche bis 20 Tagen entsteht bei circa zehn Prozent der Patienten eine Meningoenzephalitis (Hirnhaut- und Gehirnentzündung). Es besteht dabei die Gefahr von bleibenden Schäden wie Lähmungen. Bei ein bis zwei Prozent der Erkrankten führt die Erkrankung zum Tode.
FSME-Schutzimpfung besonders für Naturliebhaber
Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. Ab 14 Tagen nach der zweiten Impfung bestehe für 90 Prozent der Geimpften bereits ein Schutz, erklärte Dr. Nikolaus Frühwein, Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen, bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Huml.
"Wir empfehlen die FSME-Impfung für jeden Menschen in Bayern, der sich in Risikogebieten oft in der Natur aufhält“, so Frühwein. Mit Eingabe der Postleitzahl kann man auf zecken.de nachsehen, ob der Wohnort oder das Urlaubsziel zum Verbreitungsgebiet gehören. Es gibt auf der Seite auch eine FSME-Europakarte.
Zecken können auch Lyme-Borreliose übertragen
Zecken können auch die gefährliche Infektionskrankheit Lyme-Borreliose übertragen. Bei ihr kann es auch Wochen bis Monate nach dem Stich noch zu schmerzhaften Nerven- und Hirnentzündungen kommen. Seit Einführung der Meldepflicht 2013 gab es 11.933 Borreliose-Erkrankungen in Bayern. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung, sie wird mit Antibiotika therapiert.
Foto: Astrid Gast