Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Zecken: Erste FSME-Fälle aufgetreten

Montag, 14. März 2016 – Autor:
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat dazu aufgerufen, sich mit Schutzimpfungen für die diesjährige Zecken-Saison zu wappnen. 2016 sind bereits drei FSME-Fälle in dem Bundesland bekannt geworden.
Zecken können Krankheitserreger übertragen

Zecken-Saison 2016 mit ersten FSME-Fällen gestartet – Foto: Astrid Gast - Fotolia

Zecken können die gefährliche Infektionskrankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, betonte die Politikerin vor der Presse. Von April bis Oktober ist das Risiko am höchsten. Jetzt sei daher höchste Zeit für eine Schutzimpfung.

Dank des Klimawandels seien die Spinnentiere mittlerweile fast ganzjährig aktiv, heißt es in einer einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim, und zwar ab Februar bis in den Dezember hinein. Das berichtet die Parasitologin Prof. Ute Mackenstedt. Sie kontrolliert seit 2014 regelmäßig rund 100 Gärten im Großraum Stuttgart. Weiteres Ergebnis: Der Lebensraum der Zecken beginnt bereits vor der Haustür. „Inzwischen können wir in 60 Prozent aller Gärten Zecken nachweisen."

Zecken: Symptome bei einem Drittel der FSME-Infizierten

Nach erfolgter Infektion treten bei rund 30 Prozent der infizierten Menschen Krankheitserscheinungen auf. Die Krankheit verläuft in zwei Phasen: Zunächst kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit mäßigem Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindelgefühl.

Nach einem fieberfreien Intervall von etwa einer Woche bis 20 Tagen entsteht bei circa zehn Prozent der Patienten eine Meningoenzephalitis (Hirnhaut- und Gehirnentzündung). Es besteht dabei die Gefahr von bleibenden Schäden wie Lähmungen. Bei ein bis zwei Prozent der Erkrankten führt die Erkrankung zum Tode.

FSME-Schutzimpfung besonders für Naturliebhaber

Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. Ab 14 Tagen nach der zweiten Impfung bestehe für 90 Prozent der Geimpften bereits ein Schutz, erklärte Dr. Nikolaus Frühwein, Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen, bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Huml.

"Wir empfehlen die FSME-Impfung für jeden Menschen in Bayern, der sich in Risikogebieten oft in der Natur aufhält“, so Frühwein. Mit Eingabe der Postleitzahl kann man auf zecken.de nachsehen, ob der Wohnort oder das Urlaubsziel zum Verbreitungsgebiet gehören. Es gibt auf der Seite auch eine FSME-Europakarte.

Zecken können auch Lyme-Borreliose übertragen

Zecken können auch die gefährliche Infektionskrankheit Lyme-Borreliose übertragen. Bei ihr kann es auch Wochen bis Monate nach dem Stich noch zu schmerzhaften Nerven- und Hirnentzündungen kommen. Seit Einführung der Meldepflicht 2013 gab es 11.933 Borreliose-Erkrankungen in Bayern. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung, sie wird mit Antibiotika therapiert.

Foto: Astrid Gast

Weitere Nachrichten zum Thema Zecken

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Warum Zecken mittlerweile auch in unseren Gärten zu finden sind, wie man sich vor ihnen schützen kann und ob eine Impfung sinnvoll ist, erklärt die Parasitologin Prof. Ute Mackenstedt im Interview mit Gesundheitsstadt Berlin.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin